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Orientalischer Tanz in Perfektion

Aufeinandertreffen zweier Kulturen gestern im Schloss Rheder

Von Stefan Westemeyer
Rheder (WB). Das Aufeinandertreffen von zwei Kulturen der ganz besonderen Art fand am gestrigen Sonntag im Schloss Rheder statt.

Die Husaren von Rheder und die »Oriental Tribal Dance Group Sholeh« (persisch: Flamme) präsentierten unter dem Motto »suum cuique - jeder nach seiner Facon« den Lebensstil und das Lebensgefühl zweier Kulturen, die nicht nur geschichtlich betrachtet werden wollen.
Zuständig für die orientalischen Tänzerinnen ist Claudia Schoepke. Seit der Gründung von »Sholeh« vor zwei Jahren sammeln die tanz- und musikbegeisterten Frauen nicht nur im Studio »Al Qahira« ausreichende Erfahrungen über das rhythmische Bewegen in Zusammenhang mit kunstvoll verzierter Haut, Feuer und orientalischem Schmuck.
»Auf Veranstaltungen wie dem Fest der Kulturen wollen wir den interessierten Menschen die Energie zeigen, die unser Tanz in der Gruppe bewirken kann«, so Claudia Schoepke.
Das sei jedoch nicht lediglich ein einfacher Ablauf mit sturen Choreografien, sondern auch großer Improvisation und das innere Gefühl.
»Alle einzelnen Bewegungen sind authentisch. Wir versuchen diese in der Gruppe zusammenzusetzen«, so die engagierte Leiterin gegenüber dem WESTFALEN-BLATT.
In den historisch und kunstvoll hergerichteten Räumen des Schlosses Rheder zeigten die fünf Damen zu Musik aus Arabien, dem Mittelalter, aber auch zu modernen Stücken, die Variation von langsamen und schnelleren Bewegungen. »Wir wollen einen Teil zur Verständigung der Kulturen mit unseren Tänzen beitragen«, so Claudia Schoepke bei der Begrüßung. Auch wenn es diese Art der Tanzform in dieser Gegend sicherlich so noch nicht gegeben habe, so solle man doch für ein paar Stunden die Probleme vergessen machen, denn eine Redensart aus dem Arabischen sei: »Geduld braucht Geduld«.
Auch Rittmeister Uwe Cassel von Lauer hieß die Gäste in Rheder herzlich willkommen und sprach von einer »besonderen Begegnung«. Der Leiter des Husarenmuseums verwies dabei auch auf die aktuellen Geschehnisse, wie den Terror moslemische Fundamentalisten. Dies sei aber, betonte Cassel, nicht das Wesentliche der arabischen Welt. »Wir wollen zeigen, dass es anders geht. Unser Treffen ist ein schönes Ereignis, um kulturelle Gedanken auszutauschen und die Lebensform einander näher zu bringen«, so Cassel.
Mit interessanten und gut einstudierten tänzerischen Darbietungen aus dem Orient und Reitvorführungen durch die Husaren läuteten die engagierten Mitglieder den Nachmittag ein und boten den Gästen einen Mix aus Information und Spektakel.

Artikel vom 12.09.2005