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Heitmar als Wahrsager

GT-Open: Herold und Görges die strahlenden Sieger

Von Yves Brummel
(Text und Foto)
Gütersloh (WB). Als Wahrsager entpuppte sich Pascal Heitmar vom Gütersloher Tennis Club Rot-Weiß. So tippte er vor Beginn der 2. Gütersloh Open auf Roman Herold (TC BW Halle) als seinen Geheimfavoriten und traf mit dieser Prognose voll ins Schwarze, wie sich am gestrigen Finaltag zeigen sollte.

Der 19-jährige Linkshänder, der das Endspiel ohne Satzverlust erreicht hatte und vom Deutschen Tennis Bund an Position 95 geführt wird, stand bei seinem 4:6, 7:5, 6:3-Finalerfolg über den Qualifikanten Vytis Balsiukas (TC Oberverth Koblenz) allerdings dicht vor einer Niederlage. So schlug der 18-jährige Litauer, der im Halbfinale den Schweizer Patrick Eichenberger in drei Sätzen ausschaltete, im zweiten Durchgang bereits zum Matchgewinn auf, verlor dann aber sein Service und anschließend den Satz. Dies schien gleichzeitig der Wendepunkt in dem von der Grundlinie geprägten Duell zu sein.
Auf der wieder nur spärlich besuchten Anlage sahen die Zuschauer im entscheidenden Satz ein wahres »Breakfestival«, bei dem es gleich fünf Aufschlagverluste zu bestaunen gab.
Früher am Morgen hatte bereits das Damenfinale stattgefunden, in dem sich die erst 16-jährige Julia Görges (THC Ahrensburg) gegen die sieben Jahre ältere Christin Potsch (TC 1899 BW Berlin) 6:3, 6:2 durchsetzte. »Julia hat mit ihrem Auftritten in der vergangenen Woche unter Beweis gestellt, dass sie hier zurecht triumphiert hat«, lobte Turnierdirektor Marc Kuchenbecker. Görges, die im Halbfinale Topfavoritin Dessislava Topalova (Halle) mit 6:4, 6:4 geschlagen hatte, feierte ihren Erfolg mit einer Flasche Multivitaminsaft und einem Schokoriegel.
Da die vorher gegangenen Tage ebenfalls einiges an Spannung in sich bargen, strahlte auch Kuchenbecker Zufriedenheit mit dem Ablauf der Veranstaltung aus: »Es hätten zwar ein paar mehr Besucher den Weg an die Fröbelstraße finden können aber ich kann ein positives Fazit ziehen.« »Über die Qualität des Turniers lässt sich nicht streiten«, pflichtete GTC-Vorsitzender Jochen Brinkmann bei. Einzig und allein das Abschneiden der heimischen »Tenniscracks« wollte keine Jubelstürme aufkommen lassen. So schaffte lediglich Dominik Heitmar (GTC Rot-Weiß) den Sprung ins Viertelfinale, wo er allerdings gegen den Titelverteidiger Alexander Djuranovic (RTHC Bayer Leverkusen) glatt mit 2:6, 2:6 unterlag. Dieser fand schließlich in Herold, der an Nummer vier gesetzt war, seinen Meister (4:6, 2:6).

Artikel vom 12.09.2005