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Weg verbindet die Sehenswürdigkeiten

Hitgenheiermarkt in Willebadessen lockte gestern mehrere Hundert Besucher an

Von Marius Thöne (Text und Fotos)
Willebadessen (WB). Der Willebadessener Hitgenheiermarkt lockte am Sonntag Hunderte Besucher auf das Schlossgelände der Eggestadt. Mehr als 30 Aussteller boten heimische Produkte an. Außerdem wurde am Sonntagnachmittag der Hitgenheierwanderweg eröffnet.

Als Aussteller mit dabei war beispielsweise Jürgen Wiedemeier. Der Inhaber der Willebadessener Tischlerei »Holz-Deele«, hat eine Marktnische entdeckt, die er beim Hitgenheiermarkt vorstellte. Aus Bäumen, die bei seinen Kunden im Garten wachsen, stellt der Tischler nach den individuellen Wünschen seiner Auftraggeber Möbel her.
Bisher haben nur wenige seiner Kunden von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht. »Es ist wirklich nur eine kleine Nische für unser Geschäft«, sagte Wiedemeier, der sonst Tische, Stühle oder Küchen produziert. Der Hitgenheiermarkt bot für den Jungunternehmer eine ideale Plattform, seine Ideen zu präsentieren. Für Kunden ohne eigenen Baum hat der 39-Jährige die Möglichkeit, im Wald des Freiherren von Wrede einen zu schlagen. Für die Zukunft plant er sogar, Zertifikate auszustellen, die den Standort des geschlagenen Baumes ausweisen. Jürgen Wiedemeier verarbeitet in seiner Tischlerei nur einheimische Hölzer. Tropenholz ist bei ihm absolut tabu. Linoleum hat er als Werkstoff für sich entdeckt und benutzt es für Oberflächen an Schränken, Schreibtischen oder Stühlen. »Heute gibt es hunderte Farbvarianten«, erklärte der zweifache Vater, der sich vor drei Jahren selbstständig gemacht hat und einen Auszubildenden und zwei Aushilfskräfte beschäftigt.
So wie Jürgen Wiedemeier fanden über dreißig Aussteller den Weg zum fünften Hitgenheiermarkt in die Eggestadt. Handwerkskunst, Liköre, Alttraktoren, Honig, Schafe, Ziegen, vieles konnten die zahlreichen Besucher bewundern und probieren.
Zu kosten gab es auch das Bier von Elmar Hermanns. Der 43-jährige Brakeler braut seit einigen Monaten seinen eigenen Gerstensaft, den »Teutonentrunk«. Die Geschäfte seien gut angelaufen, berichtet er, »im Kreis Höxter bin ich gerade dabei, ein Vertriebssystem aufzubauen«. Den Gerstensaft lässt Hermanns nach eigenem Rezept in einer Würzburger Brauerei abfüllen.
Im Rahmen des Hitgenheiermarktes eröffnete Bürgermeister Hans Hermann Bluhm am Nachmittag auch den Hitgenheierweg, eine Wanderroute, die zu den Sehenswürdigkeiten der Eggestadt führt. Am Vormittag machten sich fünfzig Wanderer auf den Weg durch den Wald am Hexenberg, das Wildgehege, vorbei an der Mineralquelle und den Kaltriften zurück zum Skulpturenpark im Schlosshof. Entstanden ist der Weg in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverein und dem Naturpark Eggegebirge und südlicher Teutoburger Wald.

Artikel vom 12.09.2005