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Steine zeugen von Krieg und von Frieden

Tag des offenen Denkmals - 400 Jahre alte Grenzmarkierung wieder hergerichtet

Gütersloh (peb). Dass in steinernen Monumenten Krieg und Frieden symbolhaft festgehalten sein können, davon zeugten am Sonntag Gütersloher Einrichtungen, die sich am Tag des offenen Denkmals ganz mit Blick auf das Motto »Krieg und Frieden« den Besuchern präsentierten.

So hatten etwa einige Kirchengebäude geöffnet als Sinnbild für den Frieden, ebenso der jüdische Friedhof. Auch dort sind die Grabsteine ein Symbol für Frieden. Dass auch ein Grenzstein ein Symbol für Krieg und Frieden ist, machte der Leiter des Stadtmuseums, Dr. Rolf Westheider deutlich, als der Gütersloher Heimatverein gestern einen wieder hergerichteten Grenzstein an der Carl-Zeiss-Straße präsentierte: Es seien Streitigkeiten um Grenzen gewesen, die vielfach Gründe für kriegerische Auseinandersetzungen waren. Den Grenzstein Nr. 2 an der Carl-Zeiss-Straße haben Heimatverein und Stadt wieder freigelegt und gereinigt und gestern mit einem Schmugglerschnaps »begossen«. Der 400 Jahre alte Grenzstein, so erläuterte Stadtdenkmalpfleger Ulrich Paschke, markierte die Grenze zwischen der Herrschaft Rheda und dem Amt Reckenberg. Darauf zu sehen sind auf der einen Seite das Wappen der Herrschaft Rheda mit Seerosenblättern, Anker und dem Wappen der tecklenburger Grafen sowie auf der andere Seite das Osnabrücker Rad als Zeichen des Bistums Osnabrück, zu dem das Amt Reckenberg einst gehörte.
Auch heute noch, so Paschke, markiere der Stein aus Teutoburger Sandstein ein Grenze: die zwischen den Stadtteilen Gütersloh und Avenwedde.
Am Tag des offenen Denkmals präsentierten sich darüber hinaus historische Gebäude wie die Brennerei Elmendorf, der Meierhof Isselhorst und die Weberei. Im Wasserturm, im Veerhoffhaus und im Stadtmuseum waren Ausstellungen zu sehen, im Stadtmuseum präsentierte der Heimatverein Gütersloh zudem die Dokumentation »Steine der Erinnerung«.

Artikel vom 12.09.2005