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»Solidarische Gesellschaft erhalten«

Herbert Falke tritt für die Grünen an

Von Alexandra Rüther
Neuenheerse (WB). »Eine sozial gerechte Modernisierung unseres Landes in ökologischer Verantwortung.« So fasst Herbert Falke, Direktkandidat der Bündnisgrünen im Wahlkreis Höxter-Lippe II, sein Programm zusammen. Von Beruf evangelischer Pfarrer setzt er sich auch politisch für eine solidarische Gesellschaft ein.

Herbert Falke wird am 1. Oktober 49 Jahre alt, ist seit 25 Jahren verheiratet und hat zusammen mit seiner Ehefrau Gisela drei Kinder. Seine politische Heimat sieht Falke schon sehr lange bei den Grünen. Beigetreten ist er der Partei aber erst vor drei Jahren. Vorher war er 18 Jahre lang als evangelischer Gemeindepfarrer tätig, »das hätte ich mit einer Parteizugehörigkeit schlecht vereinbaren können«, sagt er. 2001 wechselte er dann als Religions- und Beratungslehrer an das Adolph-Kolping-Berufskolleg nach Brakel.
In seiner Zeit als Pfarrer war Herbert Falke immer direkt mit den Auswirkungen der Wirtschafts-, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik konfrontiert. Er hat viele Menschen beratend begleitet. Dabei hat er die Folgen von Arbeitslosigkeit und Absturz in den finanziellen Ruin hautnah miterlebt. »So habe ich mich ständig mit den Fragen einer gerechten sozialen Absicherung und Gestaltung unseres Wirtschaftssystems beschäftigt«, erklärt Falke.
Als Student hat der im Münsterland Geborene ausländische Mitstudenten beraten und bei Partnerschaften nach Tansania mitgearbeitet. Dabei seien ihm die Ursachen der Unterentwicklung der sogenannten Dritten Welt deutlich geworden, die mittlerweile auch zu schwerwiegenden Problemen in den hiesigen Sozialstaatssystemen führten. »Ungerechte Löhne, fehlende Sozialgesetze, mangelnder Umweltschutz, unfaire Preise vergrößern längst nicht mehr ÝnurÜ das Massenelend in Asien, Südamerika und Afrika. Sie sind inzwischen eine unmittelbare Herausforderung für unsere eigene Gesellschaft«, macht Falke deutlich. »Wenn wir über zu hohe Lohnkosten bei uns reden, dann kann nicht etwa der Stundenlohn einer vietnamesischen Näherin von 20 Cent Maßstab sein.« Deshalb will sich Herbert Falke bei allen notwendigen Veränderungen für sozial-gerechte und nachhaltige Lösungen einsetzen. Weltweite Umwelt- und Sozialstandards gehören dazu. Aber auch Flächentarifverträge oder die Einführung von Mindestlöhnen in Deutschland. Sie sind für ihn Garantie dafür, dass die Arbeitnehmer auch ihren Lebensunterhalt durch Arbeit wirklich verdienen können.
Für Herbert Falke ist auch klar, dass er sich für eine intakte Umwelt, für Natur- und Verbraucherschutz und für die Förderung der erneuerbaren Energien stark macht.
»Wir müssen weg vom Öl«, sagt er ganz klar und sieht in Forschung und Einsatz von innovativen Energietechniken auch große wirtschaftliche Potentiale, denn: »Ökologie und Ökonomie schließen sich nicht aus«, sagt der 48-Jährige, der sich in seiner Freizeit gerne auf sein Rennrad schwingt oder joggt, »da bekomme ich den Kopf frei«.
Entspannung findet Herbert Falke aber auch in der Musik - er spielt Klavier und Orgel - und natürlich beim Zusammensein mit seiner Familie.

Artikel vom 12.09.2005