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Verkehrszählung
für finale Studie

Stadtring-Debatte noch in diesem Jahr

Von Oliver Horst (Text und Foto)
Versmold (WB). Die politische Entscheidung über den Bau des Stadtrings rückt immer näher. Die Stadtverwaltung lässt zurzeit neueste Untersuchungen als Grundlage für die für Ende des Jahres geplante Beratung zusammentragen. Am Donnerstag waren an sieben Stellen im Stadtgebiet mehr als 20 Verkehrszähler im Einsatz, um Daten für ein aktualisiertes Verkehrsgutachten zu sammeln.

Jede Verkehrsbewegung an den auserwählten sechs Knotenpunkten wurde am Donnerstag zwischen 15 und 19 Uhr von den überwiegend studentischen Mitarbeitern der Ruhr-Uni Bochum per Strichliste festgehalten. Im Auftrag des Ingenieurbüros Brilon, Bondzio und Weiser notierten sie, wie viele Lkw, Autos, Motorräder, Busse oder Fahrradfahrer die jeweilige Stelle passierten. Ausgewählt hatten die Experten für die Erhebung der Verkehrsbelastung die großen Kreuzungen und Kreisverkehre der B 476 zwischen Peckeloh und Ravensberger Straße sowie die Kreuzung Laerstraße/Rothenfelder Straße.
Geschäftsführer Lothar Bondzio überwachte die Verkehrszählung vor Ort und inspizierte gemeinsam mit Bauamtsleiter Hartmut Lüdeling die einzelnen Messstellen. Auf Basis der gewonnen Daten und einer bereits für ein erstes Gutachten in 2001 durchgeführten Befragung von Verkehrsteilnehmern wird das Ingenieurbüro ein Verkehrsplanungsmodell entwickeln. Mit speziellen Rechenmethoden und weiteren vorliegenden Daten ließen sich aus der vierstündigen Messung zuverlässige Durchschnittsdaten ermitteln. »Wir teilen Versmold in einzelne Verkehrszellen ein und erstellen eine Matrix. Die können wir auf das heutige und jedes andere Straßennetz umlegen und so die Auswirkungen von Veränderungen im Verkehrsnetz prognostizieren«, erläutert Bondzio.
So werde es möglich, die Verkehrsbelastung an einzelnen Stellen in Versmold beispielsweise mit und ohne Stadtring heute und in 15 Jahren gegenüberzustellen, sagt der Fachmann. Ebenfalls mit in die Prognosen und Modelle einfließen sollen die erwarteten Auswirkungen durch die Verlagerung des Umschlaglagers von Kraftverkehr Nagel von der Friedrich-Menzefricke-Straße ins Interkommunale Gewerbegebiet an der A 33. Erste Ergebnisse will das Ingenieurbüro der Stadt bis Anfang Oktober liefern.
»Möglichst zeitnah wollen wir die Analyse dann dem Fachausschuss vorlegen«, kündigt Hartmut Lüdeling an. Wie am 25. August exklusiv vom VERSMOLDER ANZEIGER berichtet, laufen parallel auch die naturkundlichen Untersuchungen auf der Stadtring-Trasse in Loxten. Auch diese Erkenntnisse sollen dann auf den Tisch kommen. Hartmut Lüdeling: »Wenn die Stadt eine Entscheidung über verbindliches Planungsrecht trifft, sollen ganz aktuelle Zahlen und Untersuchungen vorliegen.« Versmolder Aspekte

Artikel vom 10.09.2005