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1 745 Bürger haben schon gewählt

Immer mehr Menschen geben ihre Stimme vorzeitig per Brief ab

Von Laura-Lena Förster
Steinhagen (WB). Die Wahlbeteiligung in Steinhagen wird mindestens 11,71 Prozent betragen. Denn von den 14 925 Wahlberechtigten haben 1745 ihre Stimme bereits per Briefwahl abgegeben. Bis zum 18. September werden es vermutlich noch mal so viele sein.

Davon geht Reinhard Junker aus, wenn er sich die Zahl der Anträge ansieht, die bis gestern Morgen im Rathaus eingegangen sind. 2704 Bürger hatten bis dato Briefwahl beantragt - 402 übrigens über eine Maske im Internet. »Von einer Online-Wahl sind wir weit entfernt, wohl aber können die Anträge für die Briefwahl online ausgefüllt und abgeschickt werden«, sagt der Haupt- und Wahlamtsleiter.
Der Vorteil liegt in der raschen Handhabe. Kaum waren am 24. August die ersten Unterlagen verschickt worden, kamen auch schon die ersten Anträge per Mail ins Rathaus - mit steigender Tendenz.
»Die Zahl der Briefwähler wird am Schluss sicherlich die 3000er Marke überschreiten«, vermutet Reinhard Junker. »Einerseits, weil das Interesse an dieser Bundestagswahl generell sehr hoch ist. Andererseits, weil nicht wenige Menschen das Wetter für einen Kurzurlaub nutzen und am 18. September nicht zu Hause sind.«
Die Daheimgebliebenen werden, wie schon bei den vergangenen Wahlen, ihre Entscheidung nicht mit einem Stift zu Papier bringen, sondern mit Knöpfen in ein digitales Feld eingeben. Als erste Kommune in OWL hatte Steinhagen die elektronischen Wahlgeräte eingeführt - mittlerweile ist nur Herford nachgezogen und setzt flächendeckend auf das System.
Reinhard Junker und sein Kollege Jens Hahn sind heute wie damals von den Vorteilen überzeugt. Zusammengefasst seien die Geräte sicher, schnell, genau und langfristig günstig. »Die Lebensdauer wird auf 20 Jahre geschätzt«, sagt Reinhold Junker. »Davon abgesehen können sie natürlich noch für andere Vorgänge eingesetzt werden. Für Bürgerentscheide, Mitarbeiterbefragungen und Betriebswahlen.« Ein Unternehmen hat davon bereits Gebrauch gemacht.
Für die Wahlgeräte spricht zudem, dass ungültige Stimmen nicht mehr unbewusst abgegeben werden können. Der Hintergrund ist das Wahlgesetz, welches jedem Bürger das Recht auf eine ungültige Stimme einräumt. Da dies aber an den Wahlgeräten nicht mehr aus Versehen geschehen kann, gibt es einen bestimmten Knopf - eben mit »ungültig« gekennzeichnet. Dass dieser aber häufig gedrückt wird, davon geht Jens Hahn nicht aus: »Der Anteil reduziert sich auf die Stellen hinterm Komma.«

Artikel vom 10.09.2005