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Solidarität und Wir-Gefühl prägen Bördestadt

Festakt mit den Freunden aus den Partnerorten Rue und Schlieben in der Schützenhalle


Borgentreich (ben). Mit einem Festakt zum 725-jährigen Jubiläum der Stadt Borgentreich wurde das 29. Stadtfest am Freitag in der Schützenhalle eröffnet. Bürgermeister Bernhard Temme konnte viele geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft begrüßen sowie die Freunde aus den Partnerstädten Rue in Frankreich und Schlieben in Brandenburg.
»Was macht die Borgentreicher im Wandel der Zeit zu einer Gemeinschaft?« - dieser Frage ging der Schirmherr der Veranstaltung, Dr. Rudolf Muhs, in seinem Grußwort nach. Der gebürtige Borgentreicher, der Geschichte und Germanistik in Freiburg und Edinburgh studierte, ist heute Dozent für deutsche Geschichte am Royal Holloway College an der University of London in England.
Gerade im Zeitalter der Globalisierung müsse die weltoffene Gemeinschaft in einer kleinen Kommune wie Borgentreich eine tägliche Aufgabe sein. Dazu gehöre der freie Wille dazuzugehören - in Vereinen, Kirchen, Schulen, sozialen Einrichtungen und auch im Wirtschaftsleben. Notwendig für ein Wir-Gefühl sei jedoch auch der Wille zur Integration. Früher seien es Vertriebene und Flüchtlinge gewesen, heute müssten die Russland-Deutschen in die Gemeinschaft aufgenommen werden.
Ausdrücklich als »mitteldeutscher Freund« war Helmut Richter, Bürgermeister von Schlieben, in die Bördestadt gekommen. Die Trennung zwischen Ost und West müsse der Vergangenheit angehören, betonte er. »Gerade Politiker müssen ihren gesunden Menschenverstand bewahren, dann geht auch alles besser.« Im kommenden Jahr feiert Schlieben seine Ersterwähnung im Jahre 956. Die Borgentreicher seien willkommen , so Richter. »Ich kenne euren Weinkeller, wir kommen gerne«, erwiderte Temme. Die Freunde aus Rue, Bürgermeister Serge Deschamps und Daniel Graveline vom Partnerschaftskomitee, würdigten die Freundschaft und Solidarität, die das Verhältnis zwischen den Partnerstädten prägten.

Artikel vom 12.09.2005