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Seit 75 Jahren
Hohn in Rahden

Fachgeschäft feiert stolzes Jubiläum

Rahden (bös). Alte Fotos und Dokumente in den Schaufenstern lassen es schon vermuten: Im Hause Hohn steht ein Jubiläum an.
Das Geschäft Hohn bietet Kunden heute ein modernes Ambiente Foto: Elke Bösch

»Wir feiern 75-jähriges Bestehen«, bestätigt Geschäftsführer Friedrich-Wilhelm Hohn und das ist für ihn und Ehefrau Annegret, guter Grund zurückzublicken. »Mein Vater, der Uhrmacher und Optiker, Willy Hohn, gründete 1930 das Fachgeschäft. Damals waren die Räumlichkeiten weitaus kleiner als heute«, erzählt Hohn. Willy Hohn startete seinen beruflichen Werdegang mit einer Lehre bei Goldschmiedemeister Heinrich Steidle in Rahden. Doch nach dem ersten Weltkrieg verlor er seine Arbeit bedingt durch Inflation und Wirtschaftskrise. Deshalb beschloss er, eine weitere Ausbildung als Uhrmacher und Optiker zu absolvieren.
1930 fasste er den Mut und machte sich mit dem Uhren- und Augenoptik Fachgeschäft selbstständig. 1935 übernahm Hohn auch die Goldschmiede von Steidle, seinem früheren Lehrherrn.
Doch dann gab es einen Rückschlag. Der Zweite Weltkrieg brach aus und Willy Hohn wurde eingezogen. Als er nach einer Radtour quer durch Deutschland 1945 wieder in die Heimat kam, stand er vor den Trümmern seiner Existenz. Hohn fand sein Geschäft zerstört und ausgeplündert vor. Bis zur Währungsreform hielt sich das Unternehmen mit Reparaturen und Tauschgeschäften über Wasser. 1949 war aus privater Sicht ein wichtiges Jahr für den Geschäftsmann. Er heirate Ilse Steinmetz, die die Kriegswirren von Essen nach Rahden geführt hatten. Tochter Margret wurde 1949, Sohn Friedrich-Wilhelm 1951 geboren.
»In den 50er Jahren wuchs der Kundenkreis meiner Eltern stetig. Und 1955 entschlossen sie sich zu größeren Umbau«, berichtet Friedrich-Wilhelm Hohn. Sein Vater widmete sich jetzt mit aller Kraft dem Auf- und Ausbau des Fachgeschäfts und nur ein Jahr später kaufte er das Haus an der Steinstraße 1. 1960 folgte eine weitere Vergrößerung der Geschäftsräume. »Dem Zeitgeist folgend erweiterten meine Eltern die Schaufensterfront, modernisierten den Eingang und gestalteten die Fassade in Marmor. Doch damit nicht genug. Fünf Jahre später konnten seine Eltern sich einen Wunsch erfüllen und das Gebäude zweigeschossig umbauen. Jetzt diente das Erdgeschoss nur als Geschäft, darüber lag die Wohnung. 1967 trat Friedrich-Wilhelm in die Fußstapfen seines Vaters und begann eine Lehre zum Uhrmacher bei Degener in Pr. Oldendorf.

Artikel vom 10.09.2005