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Oma und Opa sind die
besten Kinderbetreuer

Studie: Jedes siebte Kind braucht außerfamiliäre Betreuung

Von Karl Pickhardt (Text und Foto)
Kreis Paderborn (WV). Oma und Opa stehen im ländlichen Kreis Paderborn bei der Kinderbetreuung hoch im Kurs. In sechs von zehn Fällen leben Großeltern nebenan oder im selben Haus und stehen als Kinderbetreuer zur Verfügung. Aber auch ohne Großmutter ist im Paderborner Land eine Kinderbetreuung weitestgehend gesichert.

Eine Befragung von 800 Eltern im Landkreis Paderborn (ohne Stadt Paderborn) nach dem Betreuungsbedarf für Kinder jünger als drei Jahre zeigt, dass die meisten Familien oder alleinerziehenden Mütter eine Kinderbetreuung aus eigener Kraft meistern. Etwa jedes siebte Kind (14 Prozent) der etwa 4000 Kinder unter drei Jahren braucht eine außerfamiliäre Betreuung, weil seine Eltern berufstätig sind. »Im Kreis Paderborn sagen Eltern halt bewusst ja zu Kindern und nehmen sich Zeit für sie«, kommentierte am Freitag Maria Beckmann-Junge als Vorsitzende des Kreisjugendhilfeausschusses das Ergebnis der Befragung, die Dr. Manfred Zindel vom Umfragemanagement »pbreport« (Dörenhagen) durchführte.
Allen Kindern, deren Eltern oder Alleinerziehende eine Betreuung ihrer Sprösslinge wünschen, kann nach Angaben von Landrat Manfred Müller und Kreisjugendamtsleiter Hermann Hutsch ein Angebot gemacht werden. So haben viele Kindergärten zunehmend freie Plätze und nehmen Drei-, manchmal auch schon Zweijährige auf. Kreisjugendamtsleiter Hermann Hutsch kennt etwa 120 Tagesmütter und ist in der Lage, sofort 93 freie Betreuungsstellen für Kinder unter drei Jahren zu nennen. Falls bestimmte Einkommensgrenzen nicht überschritten werden, übernimmt das Kreisjugendamt die Betreuungskosten. Ansonsten zahlen die Eltern. Auffallend in der Studie: In Städten wie Büren, Delbrück oder Bad Lippspringe ist der Bedarf an einer außerfamiliären Betreuung höher als in den übrigen Städten und Gemeinden. Dort leben in der Regel die Großeltern auch weiter entfernt.
Landrat Manfred Müller erinnerte am Freitag daran, dass in sämtlichen neun Kommunen des Landkreises (zumeist im Bürgerbüro) Service-Stellen eingerichtet sind. Sie beraten Eltern und Alleinerziehenden, die eine Betreuung suchen.

Artikel vom 10.09.2005