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Von Stephan Rechlin

Gütersloher
Wochenschauer

Steilvorlage an die SPD


Die SPD konnte in dieser Woche als mutiger Interessenvertreter der heimischen Wirtschaft auftrumpfen. Die Steilvorlage dazu lieferte die CDU-Fraktion. Völlig überraschend hatte sie im Planungsausschuss das am Lupinenweg in Spexard geplante Gewerbegebiet abgelehnt. Die Zukunfts- und Gewerbeplanung der Stadt Gütersloh liegt nun offenbar in den Händen des CDU-Ortsvereins Spexard.
Die Ablehnung des Gewerbestandortes schlägt gleich mehreren Leuten ins Gesicht, vor allem aber dem CDU-Fraktionsvorsitzenden Rudolf Bolte. In den Verhandlungen zum Gebiets-Entwicklungsplan (GEP) hatte er die Spexarder Gewerbestandorte noch vehement gegen den massiven Druck betroffener Anwohner verteidigt. In Ausschüssen und im Rat schmiedete er eine zuverlässige Gewerbegebiets-Mehrheit mit der SPD. Die beiden Fraktionen hielt die Überzeugung zusammen, dass es kein zweites Gewerbegebiet in Gütersloh gibt, das so günstig zu erschließen ist und so gut angenommen werden dürfte wie das am Lupinenweg. Die SPD steht noch heute zu dieser Meinung. Gegnern der Planung wie Norbert Morkes (BfGT) warf Bolte Populismus vor. Er nutze den kleinsten Widerstand, um sich zu profilieren. Jetzt setzt der Ortsverein Spexard über seinen Einfluss auf die Fraktion die BfGT-Anträge um. Wer solche Freunde hatÉ
Und nun? Schon stellen sich die Gegner des Gewerbegebietes an der Trendelheide auf. Hält die CDU-Fraktion an den Argumenten fest, die zur Ablehnung des Lupinenweges geführt haben, dann darf sie auch der Trendelheide nicht zustimmen. Der Gegenvorschlag der CDU, statt dessen Gewerbeflächen am Flughafen auszuweisen (übrigens erneut ein Antrag der BfGT), ist utopisch. Wegen der Wahrung der Flugrechte wird dort unterhalb der virtuellen Einflugschneisen jahrzehntelang nichts passieren. Dann schon eher im Stadtpark. Vorausgesetzt, der CDU-Ortsverein Mitte hat nichts dagegen.

Artikel vom 10.09.2005