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Frustrierter Sieweke gibt auf

Gehen beim Landesligisten SC Herford langsam die Lichter aus?

Von Harald Schwabe
Dornberg (HK). Dritte Niederlage im vierten Saisonspiel für den Fußball-Landesligisten SC Herford. Doch die 1:2 (0:1)-Niederlage am Samstag Abend beim TuS Dornberg wurde lediglich zur Randnotiz, da Herfords Trainer Olaf Sieweke unmittelbar nach dem Schlusspfiff noch auf dem Rasen in Anwesenheit der heimischen Pressevertreter und des sportlichen Leiters Karl-Heinz Menzel seinen Rücktritt erklärte.

Sieweke nannte gleich ein halbes Dutzend Gründe für seinen unerwarteten Rücktritt. Nicht die sportliche Misere bzw. die Mannschaft sei schuld. Vielmehr sei er es leid, dass ständig von außen reingequatscht werde und ein Mann wie Menzel »einen Höllenlärm macht, wenn nach zwei Minuten ein Spieler einen Fehlpass spielt. Ich will nicht weiter die Majonette in einem Verein sein, bei dem ohnehin fast nichts mehr passt!« An allen Ecken gebe es Probleme, finanzielle und organisatorische. So warte er noch auf Gelder aus der alten Saison, mal werde vergessen, einen Schiedsrichter für ein Testspiel einzuladen, der Masseur sei unzufrieden, weil er auf sein Geld warte und so weiter. Sieweke: »Wenn mich mein Gefühl nicht trügt, dann hängt der Verein bereits am Tropf und steht vor dem Exitus«. Wie Karl-Heinz Menzel erklärte, stehe er aus gesundheitlichen Gründen als neuer Trainer nicht zur Verfügung. In dieser Woche wolle man jedoch einen Nachfolger für Olaf Sieweke präsentieren.
Fußball wurde am Samstag in Dornberg aber auch noch gespielt. Herford geriet nach zehn Minuten in Rückstand, als der Ex-Herforder Tomas Franke einen Abpraller zum 1:0 verwertete. Ritter und Tillmann hatten zuvor den heranstürmenden Jellentrup hart attackiert. Von diesem Schock erholte sich die Herforder Mannschaft bis zur Pause nicht mehr. Zwar hatte man optische Vorteile beim Spielaufbau, aber Torchancen gab es so gut wie keine, da aus dem Mittelfeld keine Ideen kamen bzw. Diagonalpässe produziert wurden. Selbst als der Dornberger Alis Hasic in der 39. Minute die gelb-rote Karte sah, konnte Herford die Überzahl nicht nutzen. Trainer Sieweke brachte mit Colak (46.) und Brinkmann (53.) zwei weitere Stürmer. Torchancen blieben dennoch rar. In der 66. Minute flog Jusufi nach einem Frustfoul vom Platz, die Vorteile lagen danach wieder auf der Seite der Gastgeber. In der 73. Minute erhöhte Dornberg durch den pfeilschnellen Oduro per Kopfball nach einer Rechtsflanke auf 2:0. Noch in der gleichen Minute nutzte Wingert einen Steilpass von Schnitker zum 2:1, als er sich in halblinker Position endlich einmal gegen seinen Gegenspieler Jellentrup und Torwart Klingbeil durchsetzen konnte. In der Schlussphase war Dornberg dem 3:1 näher als Herford dem 2:2.Kommentar

Artikel vom 12.09.2005