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»Unverbesserlicher« Autor

Robert Stromberger wird am Dienstag 75 Jahre alt

Von Christoph Dreyer
Darmstadt (dpa). Es ist keineswegs so, dass die »Drombuschs« sein einziger Erfolg gewesen wären. Schon mit »Die Unverbesserlichen« schrieb er Fernsehgeschichte. Doch am meisten entflammt Robert Strombergers Leidenschaft bis heute, wenn der Drehbuchautor, Schauspieler und Regisseur von den »Drombuschs« erzählt. Am Dienstag wird er 75 Jahre alt.
»Drombusch«-Vater: Robert Stromberger.

Zum Rundfunk kam Stromberger in den 50er Jahren, als er anfing, Radiohörspiele zu schreiben. Bald wurde der Norddeutsche Rundfunk auf ihn aufmerksam und zeigte Interesse an einem Bühnenstück des Autodidakten: »Die Unverbesserlichen« handelte von einer kleinbürgerlichen Familie, die aus ihren Fehlern weder lernen will noch kann. Daraus entstand die gleichnamige Fernsehserie, die von 1965 bis 1971 mit Inge Meysel und Joseph Offenbach in den Hauptrollen ausgestrahlt wurde und Stromberger den Durchbruch brachte.
Auch seine anderen Filme handelten im gleichen Milieu. Stets ging es um die großen oder kleinen Sorgen einfacher Leute. Stromberger schilderte ihre Welt realistisch, auf der Grundlage penibler Recherchen und vor allem, ohne die Schattenseiten auszublenden. »Nur irgend etwas Seichtes oder ein Happy End zu schreiben, das kann es ja wohl nicht sein«, sagt er. Bei diesem Erfolgsrezept blieb Stromberger auch bei »Diese Drombuschs«, jener Serie über eine Familie aus seiner Heimatstadt Darmstadt, die zwischen 1983 und 1994 teils mehr als die Hälfte der TV-Zuschauer an die Bildschirme bannte.
Bei allem Publikumserfolg der Serie und trotz ihrer langen Laufzeit - schwerer noch als der Abschied von den »Drombuschs« fiel Stromberger der von einer Figur, die er selbst auf der Bühne verkörperte. Insgesamt 124 Mal spielte er die Titelrolle in der Darmstädter Mundart-Lokalposse »Der Datterich«.
Die Bühne musste er mittlerweile aufgeben, doch vom Schreiben kann Stromberger noch immer nicht lassen. Derzeit arbeitet er an einem Drehbuch über einen Mann, der mit 43 Jahren völlig aus der Bahn geworfen wird, als er seine Arbeitsstelle verliert.

Artikel vom 10.09.2005