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Menschen in
unserer Stadt
Uta Windmann-Meyer
Tagesmutter

Der Einkaufszettel ist lang: ein Graubrot, ein Weißbrot, eineinhalb Kilogramm Nudeln und vier Liter Milch. Diese Menge an Grundnahrungsmitteln verbraucht Uta Windmann-Meyer jeden Tag. Die gelernte Arzthelferin ist Mutter von sechs Kindern und betreut zusätzlich sechs Tageskinder. Das ist ihr aber noch nicht genug: »Zurzeit habe ich nachmittags noch einige Plätze für Tageskinder frei«, sagt sie.
Aber dank Pascal, Jan, Hannah, Cindy, Jan-Marten, Jasmin, Carla, Jason, Laura und Hannah ist auch jetzt schon allerhand los im Haus der Familie an der Rückertstraße. Der Garten mit Rutsche, Schaukel, Planschbecken und dutzenden Spielgeräten bietet genug Platz zum Spielen, und auch in der großen Wohn-Küche stapelt sich das Kinderspielzeug. »Mein Mann Rainer und ich haben viel Arbeit in den Umbau von Haus und Garten gesteckt. Wir sind stolz, alles in Eigenregie bewältigt zu haben«, erzählt die 47-Jährige.
Jeden Vormittag arbeitet Uta Windmann-Meyer im Herzzentrum in der stationären Aufnahme. Ab 13 Uhr treffen dann nach und nach ihre Tageskinder ein. Der Wunsch nach einer Großfamilie mit vielen Kindern sei bei ihrer zweiten Hochzeit aufgekommen. Die zwei Kinder aus erster Ehe waren aus dem Gröbsten raus. Nach der Geburt von Sohn Pascal entschlossen sich die damals 37-Jährige und ihr Mann, ein Kind in Pflege zu nehmen. Letztendlich sind es dann noch drei geworden. »Aber ich mag den Ausdruck Pflegekinder nicht besonders. Es sind alle sechs unsere Kinder.«
Besonders glücklich sei sie auch, dass ihr Mann Rainer sie in jeder Hinsicht unterstützt. »Ganz alleine würde ich Arbeit nicht schaffen. Rainer passt mit auf die Kinder auf, fährt einkaufen und nimmt mir viel Hausarbeit ab«, erklärt die Tagesmutter.
Entspannen kann Uta Windmann-Meyer nur selten, aber zweimal im Jahr muss auch sie dem Alltagstrott entfliehen. Dann fährt die Familie für einige Tage ans Meer. »Natürlich ist mit sechs Kindern und drei Hunden kein Luxus-Urlaub mit Hotelzimmern und Spitzenverpflegung drin.« Die Großfamilie mietet sich stattdessen ein Ferienhaus in Dänemark oder Schweden, verlegt den Spielplatz an den Strand und unternimmt Fahrradtouren. Sarah Niemeier

Artikel vom 09.09.2005