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Ungewöhnliche Wege führen zum Erfolg

Jürgen Herrmann (CDU) will Bürokratie abbauen und neue Technologien nutzen

Von Jürgen Köster
Brakel (WB). Berlin, Washington, Brakel: Êdrei Stationen innerhalb einer -Êfast normalen -ÊArbeitswoche für Jürgen Herrmann. 2002 hat der Brakeler die Polizeiuniform in den Schrank seiner ehemaligen Dienststelle in Detmold gehängt. Seitdem packt er regelmäßig seine Koffer und pendelt per Eisenbahn zwischen seiner Heimat und der Bundeshauptstadt hin und her.

Der Abgeordnete des Deutschen Bundestages gehört als Mitglied dem Verteidigungsausschuss an. Ebenso ist er stellvertretendes Mitglied im Innen- und Petitionsausschuss. »Die drei Jahre im Bundestag sind wie im Flug vergangen«, blickt der Familienvater (zwei Jungen im Alter von 14 Jahren) zurück. Wieviel tausend Flug- und Bahnkilometer er zwischen Wohnort und Hauptstadt und für Truppen- oder andere Informationsbesuche im Ausland zurückgelegt hat, kann er kaum schätzen.
Sicherheitspolitik und die Nahtstelle zwischen innerer und äußerer Sicherheit sind die Themen, mit denen er sich als ehemaliger Polizist mit großer Sachkenntnis auseinander setzt. Die Einrichtung einer zentralen Sicherheitsbehörde ist vor dem Hintergrund der Bedrohung durch internationalen Terrorismus eines der Ziele, für die der 42-Jährige sich stark macht. Besonders am Herzen liegt ihm nach wie vor die Familienpolitik. Eine gerechte Steuerreform mit hohen Freibeträgen für Eltern und Kinder soll die Situation dieser Lebensgemeinschaften nachhaltig verbessern.
Überflüssige Bürokratie abbauen und neue Technologien nutzen: So sollen mehr Arbeits- und Ausbildungsplätze geschaffen werden. Die Wege dahin können auch ungewöhnlich sein. »Wer Dinge nicht versucht, hat schon verloren« lautet Herrmans Lebensmotto. Den Versuch, die Arbeit in Berlin und im heimischen Wahlkreis sowie die Aufgaben als Kreisvorsitzender der CDU »unter einen Hut« zu bekommen, hat er bisher mit Bravour gemeistert. »Basis meiner Arbeit ist und bleibt die Begegnung mit dem Bürger, das direkte Gespräch bei einer Vielzahl unterschiedlicher Veranstaltungen«, betont Herrmann. Nur so kann er die Sorgen und Probleme verstehen, die die Menschen wirklich berühren.
Das wiederum hat natürlich einen prall gefüllten Terminkalender zur Folge, was Ehefrau Andrea und die Zwillinge Björn und Niclas machmal zu oft zu spüren bekommen. Zwischen den Verpflichtungen und während der Sitzungspause versucht Jürgen Herrmann allerdings stets die Waagschale zwischen Familie und Beruf wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Dann entdecken ihn die Besucher eines Bowlingcenters zusammen mit Frau, Kindern und Freunden auf der benachbarten Bahn oder in derselben Reihe des Kinos. Sportlich ambitionierte Menschen begegnen dem passionierten Handballspieler aber auch beim Joggen in den Wäldern rund um sein Heimatdorf Istrup oder bei Radtouren durch das Weserbergland. Zahlreiche andere sportliche Ereignisse können Ausgangspunkt für eine angeregte Diskussion mit Jürgen Herrmann sein, die jedoch meistens in der Politik endet. Dafür ist sie zu sehr zu einer inneren Triebfeder geworden. Sichere Renten, medizinischer Fortschritt, bestmögliche Ausbildung und Bildung für die Kinder sind Aufgaben, die für Herrman von hoher Bedeutung sind. In Berlin setzt er sich auch dafür ein.

Artikel vom 10.09.2005