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Gezerre um Baptisten geht weiter

Zahl der Schulverweigerer ist inzwischen auf 19 gestiegen

Kreis Paderborn (bel). Der Schulboykott von sechs baptistischen Familien im Kreis Paderborn gerät zunehmend zu einem Posssenspiel. Nachdem das Oberlandesgericht in Hamm im Fall von zwei Paderborner Familien den Entzug des Sorgerechts für vier Kinder bestätigt hat, sind alle vier in Österreich angemeldet worden, mithin dem Paderborner Jugendamt vor einem Zugriff entzogen.
Die Zahl der »Schulverweigerer« ist mit dem Beginn des neuen Schuljahres auf 19 GrundschulKinder von insgesamt sechs Familien gestiegen. Angemeldet sind in Östereich allerdings mehr Kinder als »Schulverweigerer«. Adressen sind unter anderem ein Ferienheim am Wolfgangssee und ein daneben liegender Campingplatz sowie der Ort Viellach Am kommenden Montag ist in Österreich Schulbeginn. Die baptistischen Eltern haben in Österreich Heimunterricht beantragt. Ob dieser genehmigt wird, ist derzeit noch offen. Die Paderborner Behörden stehen in engem Kontakt mit den österreichischen Ämtern, um den Schulbesuch dort vor Ort zu kontrollieren. Wenn jedoch festgestellt wird, dass im Fall der vier Kinder, bei denen das Paderborner Jugendamt das Aufenthaltssorgerecht hat, nach wie vor hier in Paderborn sind, wird seitens der Stadt Paderborn eine Fremdunterbringung in einer Pflegefamilie erwogen.
Nebst anderen Verfahren vor Paderborner Gerichten läuft derzeit noch der Antrag beim Regierungspräsideten in Detmold, eine eigene Schule in Paderborn errichten zu dürfen. Hier wurde seitens des Träbervereins kürzlich eine Fristverlängerung bis Mitte September beantragt. Diese wurde seitens des RP auch genehmigt. die Chance auf Gründung einer Schule in Paderborn dürfte jedoch allein deshalb aussichtslos sein, weil in der Paderstadt bereits eine evangelische Bekenntnisschule bereits besteht.

Artikel vom 08.09.2005