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CDU erteilt
Kolpingwerk
den Zuschlag

Projekt »Übergangscoach«

Verl (ehl). Drei Träger hatten sich für das Projekt beworben, doch nur einer konnte den Zuschlag bekommen. Die Rede ist von der kreisweiten Einstellung so genannter »Übergangscoaches«, die dafür sorgen sollen, dass deutlich mehr Schulabgänger Ausbildungsplätze finden. Der Rat hat am Montagabend entschieden, dass in Verl das Kolping-Bildungswerk mit der Aufgabe betraut werden soll.

Diesen Vorschlag hatte die CDU-Fraktion gemacht - und mit ihrer Mehrheit setzte sie ihn auch durch. Alle übrigen Fraktionen votierten für einen der beiden anderen Träger: die SPD für die AWO und die FWG sowie die FDP/ödp für das Droste-Haus.
Alle drei Einrichtungen hatten bekanntlich zuvor im Schul- und Kulturausschuss ausführlich ihre jeweiligen Konzepte vorgestellt (wir berichteten). Dabei hatte das Kolping-Bildungswerk die CDU am stärksten überzeugt. »Dieser Träger hat bereits über Jahrzehnte bewiesen, dass er gute Arbeit leistet, und hat jahrelang intensive Kontakte auch zu Verler Unternehmen geknüpft«, hob Annette Kappelmann hervor. Außerdem spreche die hohe Erfolgsquote für die Arbeit des Kolping-Bildungswerks, das zudem über ein großes Netzwerk ausbildungsrelevanter Hilfen und Einrichtungen verfüge. Von Vorteil sei zudem, dass Monika Schandelle, die wahrscheinlich den Posten des Übergangscoaches übernehmen wird, auch bislang schon in diesem Bereich tätig gewesen und in den hiesigen Unternehmen keine Unbekannte sei, sagte Kappelmann.
FWG-Fraktionschef Detlef Zimmer hielt dagegen, dass es bei dieser Aufgabe auf kurze Wege ankomme und dafür das Droste-Haus prädestiniert sei. »Der Übergangscoach muss das richtige Gefühl für die Schüler und Betriebe in Verl mitbringen«, unterstrich Zimmer, und das Droste-Haus sei schließlich »hier fest verwurzelt«. Auch Peter-Georg Manuth (FDP/ödp) fand, das Droste-Haus erfülle als einziger Träger das vor Ort nötige Anforderungsprofil.
Die SPD dagegen sprach sich für die AWO aus. Diese habe zum Beispiel vielfach die Trägerschaft für Schulsozialarbeit, könne die Initiative »Erfolgreich in Ausbildung« vorweisen und stelle auch in drei anderen Kommunen des Kreises den Übergangscoach, zählte Sigrid Brandner auf.
Bürgermeister Paul Hermreck betonte, er traue die Aufgabe allen drei Bewerbern zu, gebe persönlich aber dem Kolping-Bildungswerk den Vorzug. Dem Rat sagte er zu, dass er die Arbeit des Übergangscoaches »strikt kontrollieren und an den Zahlen messen« werde. Der Übergangscoach, der seinen Platz im Schulzentrum haben wird, soll insbesondere zusätzliche Ausbildungsplätze aquirieren und zum Beispiel in Sachen Anforderungsprofile zwischen Schulen und Unternehmen vermitteln. Bis 2007 wird das Projekt vom Kreis gefördert.

Artikel vom 07.09.2005