08.09.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Gefahr durch
»versauertes«
Brunnenwasser

VSR-Gewässerschutz will untersuchen

Stemwede (WB). Versauertes Brunnenwasser stellt ein nicht zu vernachlässigendes Problem im Garten dar. Bei den in diesem Jahr im Raum Stemwede-Wallenhorst-Lemförde durchgeführten Untersuchungen fanden die Mitarbeiter vom Verein »VSR-Gewässerschutz« in 42 der untersuchten 52 privat genutzten Brunnen Säurewerte über dem Neutralpunkt.

Nun sollen die Untersuchungen vertieft und auf die Nachbarbereiche ausgedehnt werden werden. An den Untersuchungen können sich wiederum private Brunnennutzer beteiligen.
Die Zusammensetzung des Brunnenwassers ist immer abhängig vom Einzugsgebiet und der Tiefe des angezapften Grundwasserleiters. Selbst benachbarte Brunnen können daher unterschiedliches Wasser fördern. Deshalb sollte der verantwortungsbewusste Nutzer sein Wasser analysieren und bewerten lassen.
Brunnenwasser- und Bodenproben können am Freitag, 9. September, von 9 bis 11 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz in Bohmte und von 13 bis 15 Uhr auf dem Platz am Sandkersweg in Damme den Fachleuten am Infomobil vom VSR-Gewässerschutz übergeben werden.
Steigen die Säuregrade an, so nimmt der beschreibende pH-Wert ab. Im Gegensatz zu anderen Messgrößen wie der Nitratkonzentration sind daher hohe Werte immer besser als zu niedrige. In der Regel sollten im Grundwasser Werte von 7 bis 8 nachweisbar sein. Sehr hohe Säuregehalte fanden die Gewässerschützer in je einem Brunnen in Gehrde mit einem pH-Wert von 5,9; in Achmer mit 4,2; in Pente mit 5,3; in Wallenhorst mit 4,8; in Epe mit 4,7 und in Hüde mit einem pH-Wert von 6,3.
Schwermetalle sind im neutralen und basischem Milieu nur sehr gering löslich. Ist das Grundwasser aber sauer, kann es zur Freisetzung der im Boden gebundenen Metalle wie Zink, Kupfer, Blei, Chrom, Quecksilber, Cadmium und Blei kommen. Hierdurch werden die Wurzeln der Pflanzen geschädigt.
Langfristig chronische Giftwirkungen sind zu erwarten, wenn Schwermetalle durch angebautes Gemüse oder getrunkenes Wasser den Menschen erreichen. So kann zum Beispiel auch die Aufnahme kleinster Mengen Cadmium und Quecksilber mit der Zeit zu Nierenschäden führen. Nun sollen die Untersuchungen ausgeweitet werden, an denen sich auch wieder private Brunnennutzer beteiligen können. »Gerade wenn in einigen Brunnen höhere Belastungen festgestellt worden sind, ist die Analyse wichtig, damit keine Gesundheitsgefahren von der Verwendung des Wassers ausgehen«, meint der »VSR-Gewässerschutz«.
Die Quelle für den hohen Säuregrad ist in der Regel im noch saurerem Regen zu suchen, so der Verein weiter. »Die mit ihm eingetragenen Schadstoffe wie Schwefelverbindungen und Stickoxide können das oberflächennahe Grundwasser versauern. Die Ursachen für die belasteten Niederschläge sind die Abgase aus Industrieanlagen, Kraftfahrzeugen und Kraftwerken.« Weitere Infos über die Arbeit des Vereins gibt es auch im Internet:
www.VSR-Gewaesserschutz.de

Artikel vom 08.09.2005