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Schwalben ziehen
nach Süden

Während in Ostwestfalen der Spätsommer derzeit Temperaturen bis 27 Grad bietet, machen sich die ersten Schwalben auf in noch wärmere Gefilde. In großen Gruppen sammeln sie sich derzeit, um gemeinsam ihren Weg nach Nordafrika und Westafrika anzutreten. Schwalben haben - wie alle Zugvögel - einen angeborenen Wandertrieb. Hauptursache für dieses Verhalten ist die Nahrungsknappheit im Winter. Ein altes Sprichwort besagt: »Am Tage von Maria Geburt (12. September) fliegen die Schwalben fort.« In den Sommermonaten dagegen gibt es in Europa ein Überangebot an Insekten. Daher kehren sie im Frühjahr zurück, um ihre Jungen aufzuziehen. Die Familie der Schwalbe umfasst mehr als 75 Arten. Sie sind Kulturfolger: Seit der Mensch sesshaft wurde, profitieren sie von seiner Landwirtschaft. In der Nähe von Gehöften sind ausreichend Insekten zu finden, Lehmpfützen bieten Nestbaumaterial, Hauswände und Stalldecken sind geeignete Niststandorte. Allerdings sind sie so manchem Hausbesitzer, der Wert auf eine makellose Wand Wert legt, ein Dorn im Auge. Ihre Nester werden entfernt. Auch die moderne Landwirtschaft mit Massentierhaltung und geschlossenen Ställen erschwert die Überlebenschancen dieser Luftakrobaten.
vah/Foto: Jürgen Vahle

Artikel vom 07.09.2005