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Werkstatt wurde zum
ersten Kirchenlokal

Gemeinde wurde am 14. Juli 1955 eigenständig

Von Bernhard Eickenberg
Enger (EA). Es ist nicht das berühmte »biblische Alter«, aber doch eine lange Zeitspanne, auf die die neuapostolische Gemeinde Enger zurückblicken kann. Vor 50 Jahren wurde die Kirchengemeinde gegründet und hat bis heute - ein halbes Jahrhundert später - noch immer zahlreiche aktive Mitglieder.

Die Geschichte der Gemeinde beginnt eigentlich im Jahr 1931. Damals dienten die privaten Räume der Familie Kusch in der Wilhelmstraße als Versammlungsraum für die Gottesdienste. Bis zum Beginn des zweiten Weltkrieges fanden auch bei Familie Oberjohann in der Hagenstraße Gottesdienste statt.
Während der Kriegsjahre wurden diese Gottesdienste schließlich ausgesetzt, statt dessen kooperierte man mit der Spenger Gemeinde.
1955 kam es schließlich zu einem Besuch des Apostels Knaupmeier, der das Gesicht der Gemeinde auf lange Zeit verändern sollte. Gemeinsam mit einem Begleiter fuhr der Apostel damals durch Enger und fragte: »Warum gibt es in dieser Stadt immer noch keine Gemeinde?« »Lieber Apostel, Enger ist ein hartes Pflaster«, erwiderte sein Begleiter. Die Antwort des Apostels war schlicht, aber tiefgründig: »Aber es sind gute Steine.«
Damit war die Zukunft der Gemeinde geschrieben. Am 14. Juli 1955 wurde die Engeraner Kirchengemeinde eigenständig. Man mietete ein Kirchenlokal bei Frau Hüllinghorst in der Hagenstraße, baute ungenutzte Werkstatträume um und schuf so Platz für 80 Neuapostolen. Priester Reinhard Walkenhorst wurde zum Gemeindevorsteher ernannt und übte dieses Amt bis 1977 aus.
Das erste »eigene« Kirchenlokal erhielt die Gemeinde am 8. März 1973, als in der Rosenstraße 8 der Neubau des Gotteshauses eingeweiht wurde. Damals verfügte das Gebäude über 130 Sitzplätze, die aber bald zu knapp wurden. So kam es, dass 1985 eine Erweiterung Empore nötig war. Zusätzlich richtete man einen Mutter-Kind-Raum ein. Um die Zeit des Umbaus zu überbrücken, wurden die Gottesdienste teilweise in der Aula der Hauptschule Enger sowie gemeinsam mit der Spenger Gemeinde abgehalten. 1996 erfolgte eine weitere Bauphase: Der Zahn der Zeit hatte seine Spuren am Kirchengebäude hinterlassen, so dass eine Renovierung nötig war. Ende des Jahres konnte man schließlich wieder in das renovierte Gebäude einziehen, das seitdem in neuem Glanz erstrahlt.
Heute zählt die Gemeinde 137 Mitglieder. Betreut werden die Engeraner Neuapostolen seit 1983 von dem ehrenamtlichen Gemeindevorsteher Horst Hülsmann.

Artikel vom 07.09.2005