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Erfülltes Malerleben an der Wolga

Russlanddeutsche Künstler im Medienzentrum und im »Bilderbogen«


Paderborn (WV). Im Rahmen des Paderborner Ausstellungsprojek-tes »Auf Augenhöhe - Deutsche aus Russland zwischen Hoffnung und Vorurteil« werden in dieser Woche gleich zwei Sonderausstellungen eröffnet.
Im Medienzentrum für das Erzbistum Paderborn sind von heute an bis zum 4. Oktober Arbeiten der russlanddeutschen Künstler Jakob Weber (Malerei) und Günther Hummel (Bronze-Skulpturen) zu sehen. Sein Leben lang malte Jakob Weber (1870-1958) die Natur seiner engeren Heimat, vor allem die Wolga, den großen russischen Strom. Doch Weber hatte einen Blick nicht nur für die Wolga und nicht nur für Landschaften. Er arbeitete auch in der Genremalerei, er schuf Porträts und sogar historische Gemälde, wobei oft Landschaft, Alltagsszene und Porträt in einem Werk zu harmonischer Einheit verschmolzen. Günther Hummel wurde 1927 in Helenendorf im Kaukasus geboren. Er schuf zahlreiche bildhauerische Arbeiten wie zum Beispiel Brunnen und Memorialgedenkstätten und nahm an internationalen Ausstellungen teil. Seine bildhauerischen Werke haben den Menschen zum Thema. Die Öffnungszeiten der Sonderausstellung im Mediezentrum am Stadelhof sind montags bis freitags von 11 bis 17 Uhr, donnerstags von 15 bis 19 und samstags von 11 bis 13 Uhr.
Bürgermeister Heinz Paus eröffnet dann morgen um 17 Uhr in der Galerie »Bilderbogen« im Stadthaus die Ausstellung der zeitgenössischen russlanddeutschen Künstler Heinrich Heidebrecht (Stadtansichten) und Jakob Wedel (Holzskulpturen). Heidebrecht (Jahrgang 1958) studierte Architektur in seiner Heimatstadt Nowosibirsk und siedelte 1986 nach Deutschland aus. Er ist als freiberuflicher Architekt in Stuttgart tätig.
Jakob Wedel wurde 1931 in Bergthal (Kirgisien) geboren. Nach vielen Schwierigkeiten und persönlichen Verfolgungen der Familie durch die Stalin-Tyrannei erhielt er als 32-Jähriger die Möglichkeit, die Bildhauerkunst zu studieren. Seine Meisterschaft hatte er dem kirgisischen und deutschen Volk gewidmet und ist dadurch in Russland, Kirgisien auch international beliebt und bekannt geworden. Seit 1988 ist er in Deutschland und hat mit seinen neuen Werken schon ein breites Publikum auf seine Kunst aufmerksam gemacht. Er lebt in Schieder (Lippe) und arbeitet in seinem Atelier in Schwalenberg. Zur Einführung wird Dr. Norbert Börste über das Ausstellungsprojekt »Auf Auenhöhe« sprechen.

Artikel vom 06.09.2005