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Börsen-Experte
»fesselte« die
Bankteilhaber

Frank Lehmann hielt Vortrag

Delbrück (kro). »Die richtige Vermögensstruktur ist ausschlaggebend für das Ergebnis, nicht die Titelauswahl oder der Zeitpunkt von Ein- oder Ausstieg«. Diese Erfahrung gab Frank Lehmann seinem aufmerksamen Publikum im Rahmen der Mitgliederversammlung der Volksbank Delbrück-Hövelhof mit auf den Weg. Getreu der Kostolany-Weisheit: »An der Börse ist alles möglich - besonders das Gegenteil!« war der wortgewaltige Journalist in der Stadthalle Delbrück angetreten, um in packender Weise zu erklären, worauf es in der Wirtschaft und der Politik wirklich ankommt.

Anhand zahlloser Beispiele und untermalt mit bunten Bildern und Comics stieg der Leiter der europaweit konkurrenzlosen ARD-Sendung »Börse im Ersten« in die komplexen Zusammenhänge ein. Er hielt Rückblick auf die unglaubliche Euphorie, die nach dem Prinzip »Gier frisst Hirn« bis ins Jahr 2000 ganze Heerscharen an Menschen viel Geld in »jede Frittenbude investieren ließ«, und erinnerte: »Wo eine Blase ist, ist immer auch eine Nadel«.
Er stellte die Chancen auf dem asiatischen Markt den Gefahren durch steigende Rohstoffpreise gegenüber, die sich gleichzeitig durch die große Nachfrage der Inder und Chinesen ergeben. Nicht zuletzt ging er auch der Frage nach, warum der Deutsche Aktienindex (DAX) sich momentan trotz der eher schlechten Stimmung in der Republik so positiv entwickelt. Neben der bevorstehenden Neuwahl, der die Erwartungen übertreffenden Konjunktur und der erfreulichen Unternehmensberichte benannte der ausgewiesene Börsenexperte das Interesse aus dem Ausland an deutschen Werten als Hauptgrund.
Zum Ende seines kurzweiligen Vortrages riet Frank Lehmann seinen interessierten Zuhörern dazu, selbst auf ein gut strukturiertes, risikoausgleichendes Depot zu setzen, Geduld zu bewahren, langfristig zu denken und Gefühle stets außen vor zu lassen.
Begrüßt worden war die Versammlung zu Beginn des Abends vom ehrenamtlichen Vorstandsvorsitzenden Friedrich Balsliemke. Bürgermeister Robert Oelsmeier forderte die Verantwortlichen in seinem Grußwort dazu auf, auch in schwierigen Zeiten zu ihren Kunden zu stehen.
Die Zahl der Mitglieder ist im vergangenen Jahr auf mehr als 10 200 gestiegen. Die Bilanzsumme betrug insgesamt 265 Millionen Euro. Das Kreditgeschäft ist auf 164 Millionen Euro gewachsen. Die Einlagen bezifferten die beiden Bankdirektoren Friedhelm Pape und Franz Lipsmeier in ihrem Bericht über das abgelaufene Geschäftsjahr auf mehr als 201 Millionen Euro.
Wie Aufsichtsratschef Paul Berens gerne bestätigte, hat die Volksbank Delbrück-Hövelhof damit auch in ihrem gewiss nicht einfachen Fusionsjahr die anstehenden Herausforderungen gemeistert.

Artikel vom 06.09.2005