05.09.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Klassik als
Friedensbote

Kultursommer in Willebadessen

Willebadessen (thö). Zwei begabte Nachwuchsmusikerinnen setzten am Freitag beim Kultursommer in Willebadessen die Akzente bei einer Veranstaltung, die unter dem Leitmotiv »Friedensboten« stand.

Zum Auftakt des Abends lauschten im vom Kerzenschein erleuchteten Kreuzgang etwa 50 Zuhörer einer »Himmlischen Eingangsmusik«. Fast engelsgleich erklangen Gesang und Flötenmusik aus dem Hintergrund und führten so in das Thema des Abends ein.
Als musikalische »Friedensboten« wolle man das Programm verstanden wissen, sagte der künstlerische Leiter der Veranstaltung, Hans Hermann Jansen, zu Beginn und nahm auch Bezug auf den Weltfriedenstag, der von den Vereinten Nationen am 22. September begangen wird. »Vielleicht hat Musik die Kraft, den Frieden herbeizurufen«, wünschte sich Jansen weiter. Quer durch alle Epochen hatten Jansen und die Mitwirkenden ein Programm zusammengestellt, das sich der Friedensthematik widmete.
Laura Ullrich sang eine Arie aus Georg Friedrich Händels »Messias«, »Wie lieblich ist der Boten Schritt«. Der barocke Meister schildert im Text seine Vision von einer Hoffnung auf eine bessere Welt. Die erst zwölf Jahre alte Nachwuchssopranistin Laura Ullrich meisterte auch schwierige Passagen perfekt. Professionell nahm sie den Beifall des Publikums mit einer tiefen Verbeugung entgegen. Erst in diesem Jahr hatte Laura Ulrich den Landeswettbewerb »Jugend musiziert«. gewonnen.
Ebenfalls eine Komposition des barocken Meisters Johann Sebastian Bach stellte Sarah Schling vor. Die 19-jährige Flötistin aus Horn-Bad Meinberg spielte die »Flötensonate in Es Dur« in drei Sätzen »Allegro moderato«, »Siciliano« und »Allegro«, begleitet von Hans Hermann Jansen am Klavier. Die beiden jungen Musikerinnen waren der große Lichtblick beim freitäglichen Konzertabend.
Hinter den Erwartungen zurück blieb jedoch der Frauchenchor »femmes f.«. Bei den fünf Darbietungen des etwa 15-köpfigen Ensembles wollte der Funke einfach nicht überspringen, auch waren stimmliche und technische Probleme zu bemängeln. Einzig bei Oscar Petersons »Hymn to freedom« gelang es der Chorgemeinschaft, das Publikum auf ihre Seite zu ziehen. Peterson, geboren 1925, gilt als einer der wichtigsten zeitgenössischen Jazz-Komponisten.
Am kommenden Samstag, 10. September wird der Kultursommer mit einer Sonderveranstaltung fortgesetzt. Die »Präservative Liste« wird dann ländliches Kabarett präsentieren. Am 30. September ist dann die große Abschlussveranstaltung mit mehr als 100 Mitwirkenden in der Pfarrkirche geplant.

Artikel vom 05.09.2005