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»Schrottbilder« zeigen
malerische Fähigkeiten

Irmela Osthus-Spellmeier stellt im Rathaus aus


Borgholzhausen (el). Momentaufnahmen, Ausschnitte - Irmela Osthus-Spellmeiers Ölbilder, die seit Sonntag im Rathaus zu sehen sind, schweben zwischen Bewegung und Stillstand. Gleichzeitig gewährt die Gütersloher Künstlerin, die erstmals in Borgholzhausen zu sehen ist, dem Betrachter auch Blicke hinter die Oberflächen.
Vielleicht ist es die Spannung in der Struktur, die die Bilder so dynamisch nach vorn und auf den Betrachter zu treiben. Da verbindet sich großflächiger Stillstand mit Bewegung im Detail, starke Kontraste in Licht und Schatten, Struktur und Farbe treten hervor. Der Betrachter wird gleichzeitig in das Bild hineingezogen und von ihm weiter geführt. So zeigte sich die Künstlerin auch sehr beeindruckt vom Ausstellungsort: »Die Räume sind sehr fließend hier im Rathaus, das kommt mir sehr entgegen.« Irmela Osthus-Spellmeier, so scheint es, setzt ganz auf Bewegung. Ihre Serien »Straßenbilder«, die auch Hinterhöfe und U-Bahn-Stationen schlaglichtartig einfangen, und »Schiffsbilder« machen dies ganz deutlich.
Doch auch Portraits und die Serie der »Schrottbilder« gehören zur Auswahl von 30 Bildern, die noch bis Anfang Oktober in Borgholzhausen ausgestellt sind. Schrott, der sich bewegt? Bildhauer Johannes Zollner, der die 20 Vernissage-Besucher zur Einführung auf einen virtuellen Rundgang mitnahm, meinte: »Es ist die Veränderung selbst der härtesten Materialien während des Verfalls, deren Energie hier spürbar wird.« Wie von selbst begegnen der gelernten Architektin ihre Motive. Alles ist auf irgendeine Weise selbst erfahren, wurde direkt in tagebuchartigen Skizzen oder Fotos festgehalten.
Auch in der Folge setzt der Kulturverein Borgholzhausen auf Schlaglichter, wie Vorsitzende Sibylle Upmeier ankündigte: Die kommende Ausstellung zeigt ab Mitte Oktober Fotographien von Karl Schildmann.

Artikel vom 07.09.2005