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Diskussionsrunde um Chancen für den »Haller Willem«

Borgholzhausen (el). Überall wird still gelegt, doch der Haller Willem läuft seit zwei Monaten allen Erwartungen den Rang ab. Ein toller Erfolg. Trotzdem kann noch Vieles verbessert werden.

Zur Diskussionsrunde »Mehr Bahn und Bus« hatten die Kreisverbände Bündnis 90/Die Grünen aus Gütersloh und Osnabrück in den Bahnhof Borgholzhausen (B3) eingeladen.
Von drei Seiten näherten sich die Diskussionsmitglieder dem Thema Haller Willem: Der grüne EU-Parlamentarier Michael Cramer betonte zunächst die Wichtigkeit dieser Verbindung. »Wenn man sich vor Augen hält, dass Effizienz normalerweise erst nach einem Jahr ablesbar ist, hier aber schon in zwei Monaten die Erwartungen mehr als erfüllt wurden, dann ist das eine überwältigende Zukunftsperspektive«, meinte er. Die Möglichkeiten der EU-Politik könnten bald sogar noch zum Ausbau der Streckennutzung führen. So werden ab 2007 EU-weit alle Strecken für den Güterverkehr geöffnet.
Den Haller Willem zusätzlich für Gütertransport zu nutzen, gehörte auch zu den Vorschlägen von Rainer Engel vom Fahrgastverband ProBahn. »Die technischen Kapaziäten sind da, um sowohl Güter zu transportieren, als auch den Personenverkehr zu intensivieren«, sagte er. Die Kostenfrage sei durch ein nachhaltiges Umdenken in den Strukturen erheblich zu reduzieren. Mit einem Beispiel lenkte er den Blick auf die größte Schwierigkeit dieser Ost-West-Achse: Sie wird von zwei Betreibern mit unterschiedlichen Vorstellungen und Angeboten besorgt.
So fehlt am Samstagabend ein Spätzug, was vor allem Jugendliche am Wochenende noch immer auf das Auto verweise - nicht nur ein wirtschaftliches Argument, auch ein Sicherheitsrisiko. Die Kosten für ein solches Angebot können durch eine Verbesserung der Infrastruktur - wie modernere Signale - verringert werden.

Artikel vom 07.09.2005