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Der Radsport feiert ein Fest

Landrat fährt »Promis« davon - Tausende bejubeln Stars und Talente

Vom Radrennen berichten Annemarie Bluhm-Weinhold (Text und Fotos) und Sören Voss (Fotos)
Steinhagen (WB). Steinhagen im Radsportfieber: Begeistert feierte die Gemeinde am Samstag ihre Sieger beim Profi-und Jedermann-Rennen, die Nachwuchs-Talente ebenso wie die großen Helden auf zwei Rädern, wie »ihren« Jörg Ludewig, der das Derny-Rennen spannend hielt - und gewann. Die zweite Auflage des Straßenrennens rund um den Ortskern war ein Riesen-Fest für den Radsport.

Dicht an dicht stehen die großen und kleinen Fans, Aberhunderte, Radsportfreunde aus der Gemeinde und der ganzen Region, an den Absperrungen, beklatschen und bejubeln die Jungs und (seltener allerdings) Mädels, die da pfeilschnell auf ihren Rennmaschinen vorbeizischen. Vor allem der Start-Zielbereich zwischen Rathaus und Kreissparkasse wird zur Arena, wo man einen so hervorragenden Blick auf die leicht ansteigende und damit durchaus anstrengende Gerade Am Pulverbach hat. Die WESTFALEN-BLATT-Klappern sorgen effektvoll für eine lautstarke Kulisse, wann immer Ludewig, Risi, Niermann & Co. im Anmarsch sind. Nur einmal versagen sie, als Lokalmatador Jörg Ludewig weit zurückfällt. »Das ist ja hier wie in einer Geisterstadt«, beschwert sich prompt Moderator Henning Tonn.
Nun: Der Held siegt am Ende im Großen Preis des WESTFALEN-BLATTes, und die Steinhagener Radsportwelt ist bestens in Ordnung. Und der 29-jährige Ströher vermerkt in puncto Atmosphäre während des Ansturms der Fans bei der Autogrammstunde vor der WESTFALEN-BLATT-Geschäftsstelle zufrieden: »Die Steinhagener werden immer besser.«
»Es war toll«, freut sich auch Landrat Sven-Georg Adenauer. Der 46-Jährige hat leicht reden: Schließlich gewann er das Prominenten-Rennen, zu dem das WESTFALEN-BLATT eingeladen hatte, souverän, auf geliehenem Rad von Zweirad Lüking - und dank guter Taktik: »In der entscheidenden Phase, 400 Meter vor Schluss, habe ich angegriffen.« Fünf vorausfahrende »Promis« überholte er - einer von ihnen klemmt sich an seine Fersen: WESTFALEN-BLATT-Vertriebsleiter Frank Best wird »im Windschatten«, wie er freimütig zugibt. Zweiter. Nummer drei auf dem Treppchen: Ralf Markkötter, Chef des Gütersloher Autohauses.
Etwas abgeschlagen erreicht dagegen Thomas Fischer, stellvertretender Leiter der Kreissparkasse in Steinhagen, nach drei Runden das Ziel: »Ich hatte auf ein gleichmäßiges Tempo gesetzt«, war er den Verfolgern am Ende der ersten Runde noch deutlich voraus gewesen. Klaus Besser (»das Leben eines Bürgermeisters bietet immer wieder etwas Neues«) landet bei seinem ersten Radrennen vorne in der Platzierung. »Es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht«, ist er sich mit seinen Bürgemeister-Kollegen aus Werther, Borgholzhausen und Versmold, Marion Weike, Klemens Keller und Thorsten Klute einig.
Atemberaubend, befand auch mancher andere, dem die 3,6 Kilometer bisweilen wahrlich den Atem genommen hatten. Nun hatten die Aktiven des Historischen Museums auch mit besonderer Erschwernis zu kämpfen - dafür aber Blicke und Bewunderung der Menge auf ihrer Seite: Vorsitzender Dieter Flöttmann (als Leineweber), Wolfgang Draegert (im Trikot der Tour Steinhagen-Woerden von 1986) und Bernd Brucker in »Krachlederner« sind als Staffel auf dem alten Rixe-Fahrrad von 1956 aus der Museums-Ausstellung unterwegs. Unter »Tatütata« passiert Wehrführer Edmund Funk die Ziellinie- auf dem Feuerwehr-Rad mit Blaulicht und Sirene.
Amshausens Schulleiterin Annette Hellmann hatte vorsorglich Wegzehrung eingepackt und - den Tornister auf dem Rücken - in der Schultüte im Fahrradkörbchen süßen Proviant für sich und ihre Schüler dabei, die ihr vom Straßenrand aus zujubeln. Arminia-Star Detlev Dammeier, TSV-Vorsitzender Werner Sötebier, Staatssektretär Günter Kozlowski, Standesbeamtin Martina Hartsieker, Gastwirt Peter Krebs, CDU-Vorsitzende Margret Gail, IWS-Chef Hans-Jörg Kern, Amshausens Männerchor-Vorsitzender Horst Eilers - sie alle und zahlreiche weitere bekannte Steinhagener sind mit dabei. Und Vize-Bürgermeisterin Angelika Frtsch-Tumbusch und Amshausens Heimatvereins-Vorsitzender Eckart Enkemann, bilden ein fröhliches Duo am Ende des Feldes mit eigenem Tempo: »Das Rennen haben wir sehr genossen«, schwärmen sie. Weiteres im Sportteil

Artikel vom 05.09.2005