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Bärbel Höhn kam mit dem Pflanzenöl-Bulli


Paderborn (bel). »Wasser predigen und Wein trinken« - dieses Motto galt nicht für die Ex-Umweltministerin des Landes NRW, Bärbel Höhn, bei ihren Wahlkampfauftritt in Paderborn am Samstag. Sie reiste mit ihrem Pflanzenöl-Bulli aus dem Ruhrgebiet an. »Wir müssen weg vom Öl«, war denn auch eine ihrer zentralen Forderungen. »Ich zahle 65 bis 70 Cent für einen Liter und komme genauso weit«, forderte sie Autofahrer angesichts der derzeitigen Spritpreise zum Umdenken und Umrüsten auf: Die Milliarden, die in die Ölländer fließen, müssten hier bleiben. Allein die Spritpreis-Steigerung hätte ein Prozent Wachstum gekostet. Arbeit sei dabei durchaus auch mit Umwelt zu verbinden. Im Bereich der Windenergie gebe es derzeit beispielsweise 65 000 Arbeitsplätze, verteidigte sie zusammen mit dem Paderborner Kandidaten Dr. Klaus Schröder die Umweltpolitik der Bündnisgrünen. Die Nutzung der regenerativen Energien sei mittlerweile zu einem Exportschlager für die Bundesrepublik geworden. Viele andere europäische Länder hätten inzwischen auch Einspeisegesetze eingeführt.
Bei der Steuerpolitik forderten die beiden Politiker, den Faktor Arbeit stärker von Kosten zu befreien. Die Ökosteuer habe beispielsweise die Nebenkosten gesenkt, auch die derzeitige Opposition im Bundestag denke nicht an eine Rückführung. Im Bereich Gesundheitswesen wünschten sich beide mehr Wettbewerb zwischen den Krankenkassen. Private Kassen müssten ebenfalls alle Beitragspflichtigen aufnehmen. In die Solidarkassen müssten auch Beamte oder Freiberufler einzahlen. Gegen die Jugendarbeitslosigkeit will man verstärkt auf Bildung setzen.

Artikel vom 05.09.2005