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Jungautorin aus Vlotho
sorgt für Hochspannung

Kerstin Honerkamp hat ersten Roman veröffentlicht

Vlotho (öse). Lea, eine junge Engländerin, lebt und arbeitet in Hamburg. Bald merkt sie, dass ihr Chef mehr in ihr sieht als eine Mitarbeiterin. Ihre Beziehung bleibt auch seiner Ehefrau nicht verborgen und die Sache droht zu eskalieren... Ê-Ê Hochspannung zwischen den Zeilen und zeitweiliges Knistern pur, das verheißt der Roman »Zwischen den Stühlen«.

»Als ich mit dem Schreiben begann, floss alles nur so aus meiner Feder. Ich konnte gar nicht wieder aufhören, es war wie eine Manie«. Die junge Autorin Kerstin Honerkamp, die in Vlotho aufgewachsen und zur Schule gegangen ist, ist stolz auf ihr Debütwerk, freut sich, dass ihr vom Idea-Verlag eine Zusage zur Veröffentlichung des Werkes gegeben wurde.
»Eigentlich«, sagt sie und lächelt schüchtern, »waren es sogar noch mehr Verlage, an die ich meinen Text geschickt hatte und die mit einem Abdruck einverstanden waren«. Das scheiterte jedoch letzlich an den hohen Druckkosten, die auf die junge Frau, die mittlerweile in Bünde lebt, zugekommen wären.
Solch einen großen Betrag einfach so »hinzublättern« sei nicht so ohne weiteres möglich, »denn schließlich will meine vierköpfige Familie versorgt werden«. Kerstin Honerkamp nimmt ein Foto ihrer Töchter Rebecca und Corinna zur Hand, betrachtet es liebevoll. Mit kleinen Theaterstücken, die sie bereits in ihrer Kindheit für ihr Kasperletheater verfasste, lernte das Talent der heute 35-Jährigen sozusagen das »Laufen«.
»Ich selbst kann mich gar nicht mehr so recht erinnern, meine Mutter hat mir diese Geschichte erzählt«. Im jugendlichen Alter schrieb Kerstin Honerkamp ihre Ideen in ein Tagebuch, später setzte sie ihre Leidenschaft für das Schreiben mit Episoden über ihre Töchter fort. Eine Power-Point-Präsentation, die Werbung für sie und ihr Buch beinhaltet, wurde bereits an Zeitungen und Radiosender geschickt.
»Das wurde mir vom Idea-Verlag aufgegeben«, so die engagierte Person. Eine Eigenbeteiligung an ihrem Roman fällt flach. »Ich über mein Buch«, lautet der Titel der Präsentation, in der man wie in Buchseiten blättern und viel über die Autorin erfahren kann.
Beim Schreiben würde sie häufig von Musik inspiriert, erzählt sie. »Kling sie traurig, färbt es ab - ist sie aggressiv, findet sich das in meinem Text wieder«. Bei gewissen Szenen in ihrer Prosa sind auch die Worte sehr direkt - allerdings nicht obszön oder verletzend.
In der Zeit ihres Schaffens habe sie ihren Augen bewusst keinen anderen Lesestoff zugeführt, so Kerstin Honerkamp. Denn: »Ich wollte meinen ureigenen Stil finden«, betont sie.
Ein besonderer Wunsch hat in ihrem Herzen »Wohnung« bezogen: »Meinen Roman in den Regalen der hiesigen Buchhändler zu sehen, wäre phänomenal«. Auch würde sich Kerstin Honerkamp über Kontakte freuen, die sie - vielleicht bei Lesungen - zu ihren Zuhörern knüpfen könnte.
»Gegen alle Vernunft«, heißt der zweite Roman der hiesigen Autorin, der in Arbeit ist. »Manchmal ist es wunderbar, durch die ländliche Gegend zu radeln, sich Inspirationen zu holen und Stimmungen einzufangen - dann juckt es mir wieder in den Fingern«.
Kerstin Honerkamp schmunzelt, setzt sich an ihren Computer und ist kurz darauf wieder in ihren Ideen versunken.

Artikel vom 02.09.2005