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Pättkenschnüber-Parade in Sürenheide

Motorradclub feiert zehnjähriges Bestehen - schon viele »Schätzchen« restauriert


Verl-Sürenheide (mst). Das zehnjährige Bestehen eines Vereins ist im Großen und Ganzen nichts Ungewöhnliches. Doch der »Pättkenschnüberclub Gütersloh« bildet zweifelsohne eine löbliche Ausnahme, denn seine Mitglieder haben in zehn Jahren unglaublich viele antike Motorräder »ausgegraben« und auch restauriert. Daher hatte Clubmitglied Manfred Güth seine Vereinskollegen zu sich nach Sürenheide eingeladen. Der Höhepunkt des Geburtstagsfestes war die Präsentation von zwei hochbetagten Maschinen, die beide 70 Jahre auf dem Buckel haben: Blitzblank geputzt und technisch bestens in Schuss führten eine Miele H 3 und eine Express SDL, beide Baujahr 1935, die »Super-Oldie-Pättkenschnüber (Feldwegschnaufer-) Veteranen-Schau« an.
»Bei der Express handelt es sich um eine Damenmaschine«, erläuterte Manfred Güth. Er vermutet nach gründlichen Recherchen, dass dies die einzige noch existierende Maschine des Typs SDL ist. »Wir sind mächtig stolz darauf, dass sie von unserem Club präsentiert werden kann«, betonte Güth.
Doch auch auf andere Raritäten sind die Clubmitglieder, die sich an jedem zweiten Mittwoch im Monat im »Jägerheim« in Rheda-Wiedenbrück-Lintel treffen, stolz: so auf ihre DKW Hummel, Wanderer, Brennerbor, Hercules, Triumph, NSU-Quickly, EMW-Eisennacher Motorenwerke und auf postmoderne Motorräder der beliebtesten Nobelmarken. Fast alle Maschinen haben die Motorradfreunde in Remisen, Schuppen und Schobern entdeckt, in der Regel total verrostet und verdreckt. Oft vergeht ein ganzes Jahr, bis das Zweirad restlos zerlegt, abgestrahlt, neu lackiert und mit Ersatzteilen versehen ist. Doch spätestens nach der ersten Spritztour, die meist für Aufsehen bei Passanten und Verkehrsteilnehmern sorgt, ist der Einsatz schnell vergessen. Ihre Freude an ihrem Freizeitvergnügen teilen die Clubmitglieder gern mit weiteren Interessierten. Ansprechpartner ist Manfred Güth (Tel. 0 52 46/16 60).
Über alle Maschinen und Klassen, über Zubehör, das Tüfteln und vor allem über das schwierige Beschaffen der Ersatzteile kamen die Motorradfreunde auch bei ihrem Treffen in Sürenheide ins Gespräch. Dass ihr Hobby fast ihre ganze Freizeit in Anspruch nimmt, das ist den Clubmitgliedern, die zwischen Mitte 30 und Ende 70 alt sind, gerade recht. Gemeinsame Ausfahrten und Feste kommen dabei natürlich nicht zu kurz. Zu den schönsten Erlebnissen in der Vereinsgeschichte zählen der herzliche Empfang durch die Miele-Geschäftsleitung und eine große Zugspitz-Tour im vergangenen Jahr.

Artikel vom 03.09.2005