02.09.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Fusion mit der BBAG Steinhagen

Westerwieher »Raiffeisen Warenhandel« erwartet Kostenvorteile

Rietberg-Westerwiehe/Steinhagen (WB). Vorstände und Aufsichtsräte der Bäuerlichen Bezugs- und Absatzgenossenschaft (BBAG) Steinhagen-Brockhagen und der Raiffeisen Warenhandel Ostwestfalen (RWO) in Rietberg-Westerwiehe streben einen Zusammenschluss der beiden Nachbargenossenschaften an.
Sie erwarten von einem neuen größeren Unternehmen Kostenvorteile und damit eine deutliche Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt für landwirtschaftliche Waren und Dienstleistungen im Kreis Gütersloh und darüber hinaus. Auch der Rheinisch-Westfälische Genossenschaftsverband (RWGV) als zuständige Prüf- und Betreuungsinstanz befürwortet und unterstützt das Vorhaben. Eine Schlüsselrolle kommt in dieser Frage den Mitgliedern der beiden Genossenschaften zu: Sie müssen dem Vorhaben mit einer Mehrheit von jeweils 75 Prozent zustimmen.
Ein Meinungsbild, auf der Generalversammlung der BBAG Mitte der Woche erhoben, stimmt Vorstand und Aufsichtsrat zuversichtlich. Vorstandsvorsitzender Norbert Hempe: »Unsere Mitglieder haben ohne Gegenstimmen dafür votiert, das Ziel einer Fusion weiter zu verfolgen. Allerdings haben sie auch deutlich gemacht, dass noch Informationsbedarf besteht.« Die Genossenschaft will ihre Mitglieder daher auf einer möglichen außerordentlichen Generalversammlung noch detaillierter informieren. Was den Geschäftsführern Ulf Kortepeter (BBAG/Warenhandel) und Walter Figgemeier (RWO) die Argumentation für eine Fusion derzeit erschwert, ist eine Festlegung auf die erwarteten Vorteile. Kortepeter: »De facto sind wir bereits seit zweieinhalb Jahren ein Unternehmen, da wir auf allen wichtigen Geschäftsfeldern erfolgreich zusammenarbeiten. Eine Fusion würde den Status quo daher nur formal bestätigen.« Kostenvorteile, so der Geschäftsführer, seien deswegen nicht unmittelbar zu erwarten, sehr wohl dagegen eine Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit. Kortepeter: »Wir wollen uns so aufstellen, dass wir für die Zukunft gerüstet sind und unsere Standorte absichern können. Das Ganze ist eine Riesenchance für die Region.«
Stichwort »Region«: Zwar sollen zunächst nur die beiden Genossenschaften aus dem Kreis Gütersloh miteinander verschmelzen. Im Falle einer Einigung käme als weiterer Partner jedoch möglicherweise die Raiffeisen Bielefeld-Herford in Jöllenbeck hinzu. »Darüber«, so Vorstandsvorsitzender Norbert Hempe, »haben wir uns bereits mit den Vertretern des genossenschaftlichen Ehrenamts in Bielefeld verständigt.«
Über den Geschäftsverlauf des vergangenen Jahres hatte sich Geschäftsführer Kortepeter zuvor zufrieden geäußert. Die Raiffeisen Warenhandel Halle - sie führt die operativen Geschäfte der BBAG - steigerte ihren Umsatz um 6,3 Millionen Euro oder gut 22 Prozent auf 28,43 Millionen Euro. Den größten Anteil an diesem Wachstum hatte die Aufnahme des Viehhandels, die allein mit 4,5 Millionen Euro zu Buche schlug. Im Ergebnis erzielte die Warenhandel mit ihren 39 Mitarbeitern einen Überschuss von 93 000 Euro. Einzige Personalie auf der Generalversammlung: Die Wahl von Manfred Klack aus Hörste. Er wurde ohne Gegenstimmen für weitere drei Jahre im Aufsichtsrat bestätigt.

Artikel vom 02.09.2005