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Gymnasium
fehlen schon
wieder Räume

Weiterer Anbau wird erforderlich

Delbrück (spi). Das noch junge Gymnasium Delbrück wächst weiter und platzt räumlich trotz der großen Erweiterung im vergangenen Jahr schon wieder in absehbarer Zeit aus den sprichwörtlichen Nähten. Schon vom Schuljahr 2007/08 an gibt es einen Fehlbedarf von zwei Klassenräumen, der sich bis 2011 bis 2013 auf elf erhöht, sollte das Raumangebot nicht erweitert werden.

Das städtische Gymnasium verfügt derzeit über 28 Klassenräume. Darin enthalten ist das Fach- und Nebenraumprogramm für ein vierzügiges Gymnasium. Die laut Genehmigung der Bezirksregierung nur dreizügige Delbrücker »Penne« bildete im just begonnenen Schuljahr 2005/06 zum dritten Mal hintereinander vier Eingangsklassen. Bislang erteilt die Bezirksregierung von Jahr zu Jahr Ausnahmegenehmigungen, zumal das Gymnasium Delbrück fast ausschließlich Kinder und Jugendliche aus dem Stadtgebiet Delbrück besuchen. Die Stadtverwaltung geht außerdem davon aus, dass künftig allein aus den Übergängern aus anderen Schulen der Sekundarstufe I, insbesondere aus der großen Realschule Delbrück, ein Zug in der Sekundarstufe II des Gymnasiums gebildet werden muss.
Werner Mattiza, Leiter des Schul-, Kultur- und Sportamtes, schlug dem Schulausschuss des Rates am Donnerstagabend folgendes Konzept zur Lösung vor: Bauliche Erweiterung des Gymnasiums um sechs Klassenräume. Mit dann 34 Klassenräumen würde due Schule dann über ein vollwertiges Raumprogramm für vier Züge bis einschließlich Jahrgangsstufe 12 verfügen. Zwar besteht bei diesem Konzept vom Schuljahr 2007/08 an ein kurzfristiger Fehlbedarf von maximal fünf Klassenräumen; dieser Engpass könnte aber aus Sicht der Verwaltung durch schulorganisatorische Maßnahmen und freie Räume in den Nachbarschulen ausgeglichen werden.
Schlüssig beantwortet wurde dieser Aspekt in der Ausschusssitzung allerdings nicht.
Der Anbau würde Kosten in Höhe von etwa 1,2 Millionen Euro verursachen.
Dieter Rüthing, Schulleiter des Gymnasiums, wäre es noch lieber, wenn nicht - wie vorgesehen - sechs, sondern gleich acht neue Klassenräume errichtet würden. Der Ausschuss sprach sich letztlich aber zunächst dafür aus, sechs neue Räume zu bauen. Wie Heinz Drüke, Leiter des städtischen Hochbauamtes, erläuterte, sehe der Ausbauentwurf die Möglichkeit vor, ohne größeren Aufwand zu gegebener Zeit noch weitere Räume zu schaffen.
Brigitte Michaelis (FDP) und Theo Roggel (SPD sprachen an, dass das Gymnasium Delbrück als dreizügige Schule genehmigt worden sei, de facto aber schon längst und wohl auch in Zukunft vierzügig betrieben werde. »Ich sehe darin eine gewisse Schwierigkeit. Wir leben von einem Jahr zum anderen. . .«, meinte Roggel.
Bürgermeister Robert Oelsmeier warnte vor einer »Inszenierung eines Verfahrens« zur dauerhaften Vierzügigkeit. Seitens der Bezirksregierung Detmold liege mündlich die Auskunft vor, dass das Gymnasium Delbrück trotz dreizügiger Genehmigung auch vierzügig betrieben werden könne, solange sich der Bedarf ergibt und solange die Schülerinnen und Schüler hauptsächlich aus dem Stadtgebiet Delbrück kommen.
»Diesen Aussagen sollten wir vertrauen«, meinte dazu CDU-Ratsherr Reinhard Schulte aus Boke.

Artikel vom 03.09.2005