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Dauerduscher cremen sich
dick mit Melkfett ein

101-Stunden-Weltrekordversuch: Sieben sind standhaft

Hövelhof (spi). Beim Dauerdusch-Weltrekordversuch im Hövelhofer Hotel Victoria halten sich die sieben übrig gebliebenen Starterinnen und Starter wacker. Nachdem bereits am Mittwochabend und in der Nacht zu Donnerstag drei Männer aufgegeben hatten (das WV berichtete), blieben die weiteren Kandidaten standhaft und lassen sich rund um die Uhr mit Wasser berieseln. Doch sie spüren längst, was Hotelier Patrick Förster so ausdrückt: »Das ist 'ne ganz harte Nummer«.

Zu schaffen macht den Dauerduschern, die 101 Stunden durchhalten wollen, um dann 2 000 Euro Siegprämie kassieren zu können, insbesondere der Fettverlust der Oberhaut, was sich vor allem an den Stellen, wo Hornhaut wächst, bemerkbar macht. Deswegen wurde die »Dosis« Melkfett erhöht, außerdem setzt der betreuende Arzt Zinksalbe zum Schutz der Hände ein.
An den Gliedmaßen sieht man besonders heftig, wozu das rund-um-die-Uhr-Duschen führt: »Die Hände von einigen Duschern sehen aus, als würden sie Greisen gehören«, berichtet Patrick Förster. Und inzwischen gibt es auch erste Anzeichen für psychische Belastung.
Bisher haben Dominik Apel aus Schloß Neuhaus und Manuel Schulze die wenigsten Pausen eingelegt. »Sie liegen klar in Führung«, so Förster. Wie berichtet, sind pro Stunde zehn Minuten Pause möglich; die Pausenzeit lässt sich aber auch ansammeln, um beispielsweise »am Stück« mal 30 Minuten dem Duschstrahl zu entrinnen.
In den Pausen essen einige Starter, gehen zur Toilette, vertreten sich die Beine im Hotelgarten, sprechen mit ihren Freunden und Bekannten, die immer wieder mal kommen, um zu sehen, wie es den Dauerduschern geht. Dann können sie mal durchatmen, draußen frische Luft tanken, zumal die Luftfeuchtigkeit im Saal ziemlich hoch ist.
Voraussichtlich Sonntagnachmittag fällt die Entscheidung; wann genau, ist offen - es kommt halt darauf an, wie viele Minuten Pause sich die Kandidaten gönnen.
Der Weltrekordversuch in Hövelhof löste bisher großes Medieninteresse aus; mehrere Kamerateams großer Fernsehsender gaben sich in den vergangenen Tagen quasi die Klinke in die Hand, um bundesweit über diesen verrückten Wettbewerb zu berichten.
www.duschrekord.de

Artikel vom 03.09.2005