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Lernen von den
deutschen Freunden

Delegation aus Taiwan zu Gast im Golddorf


Ottenhausen (nf). Auch für Taiwan ist das, was Ottenhausen als »Ökologisches Musterdorf der Zukunft« auszeichnet, beispielhaft und nachahmenswert. Jetzt war wieder einmal eine Gruppe aus dem fernöstlichen Staat zu Gast im Ökodorf, um sich Anregungen für eine ähnliche Umgestaltung der Dorfstrukturen im eigenen Land zu holen. »In Taiwan wurden ähnliche Sünden begangen wie in Deutschland: wenig grün, sterile Dörfer und viel Beton«, erklärte Delegationsleiter Han Siian-Tang, der an der National Taiwan University einen Lehrstuhl für Dorferneuerung inne hat.
Gute Kontakte bestehen durch Diplomanden, die nach Deutschland kommen, um hier konkrete Erfahrungen sammeln. Siian-Tang hatte in Karlsruhe Architektur studiert und konnte sehr gut dolmetschen. Der Professor hatte bereits Broschüren über Ottenhausen ins Chinesische übersetzt. Die Information der taiwanesischen Besucher hatte der engagierte Heimatfreund Stephan Lücking übernommen, der anhand einer Diaschau die ökologische Entwicklung Ottenhausens vorher und nachher veranschaulichte. Unter der Besuchergruppe befand sich neben Verwaltungsbeamten und Unternehmern auch Direktor Liu Jui-Huang, der Leiter der Flurbereinigung im Innenministerium des Landes. Die Umsetzung der Dorferneuerung gestalte sich in Taiwan allerdings schwieriger als in Deutschland, obwohl bereits seit 15 Jahren daran gearbeitet werde. So fehlten die entsprechenden gesetzlichen Rahmenbedingungen und auch die finanzielle Unterstützung durch den Staat: die Gemeinden müssen daher gewünschte ökologische Veränderungen aus der eigenen Tasche tragen.

Artikel vom 02.09.2005