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»Regionales Symbol« als Blickfang

Prototyp vor dem Kreishaus enthüllt -ĂŠJetzt werden Paten gesucht

Kreis Minden-Lübbecke (by). Was der Bär für Berlin oder Eiffelturm für Paris ist, soll die Mühle für den Mühlenkreis sein. Der Sympathieträger als Identifikationsobjekt dieses Lebensraumes war die Grundlage für die Entwicklung eines »Regionales Symbols« im Rahmen eines Wettbewerbs für bildende Künstler aus dem heimischen Raum. Nach dem Votum der Fachjury und Bürger wurde der Lübbecker Bildhauer Rainer Ern ausgewählt. Seit dem vergangenen Wochenende steht das 1. Regionale Symbol für den Mühlenkreis als Blickfang vor dem Mindener Kreishaus.

Ein Jahr, nachdem die Interessengemeinschaft Standortförderung (IGS) im Mühlenkreis die Idee aufgriff, ein Kunstobjekt als Sympathieträger für die ganze Region zu schaffen, dessen Aufgabe es ist, den Kreis nach innen und außen zu repräsentieren, wurde nun bereits der Prototyp in Originalgröße vom IGS-Vorsitzenden Christoph Barre, Landrat Wilhelm Krömer und dem Künstler Rainer Ern feierlich enthüllt.
Vorgabe beim Wettbewerb war es, keine realistische Abbildung eines bestimmten Mühlentyps zu schaffen, sondern in künstlerisch veränderter Form dem Anspruch einer ländlichen Kulturszene gerecht zu werden, die auf dem Wege ist, sich unter dem Begriff »LandArt« einen Namen zu machen. Das Symbol soll als Kunstobjekt den Mühlenkreis im öffentlichen Raum repräsentieren und gleichzeitig das Bekenntnis zum Standort ausdrücken - fürwahr ein hoher Anspruch und bislang wohl einmalig für einen Kreis in unserer Republik, so der Landrat.
Der Prototyp in Originalgröße dient als Vorlage für die Herstellung absolut gleichartiger Rohlinge, die käuflich in Besitz von» Paten« gehen, die den zukünftigen Standort und eine möglichst originelle künstlerische Gestaltung bestimmen. Der Rohling besteht aus Polyester und bildet eine Einheit mit dem 1,90 Meter hohen Mühlenkörper, der einen Durchmesser von 1,80 Meter hat, und dem Flügelkreuz mit maximaler Ausdehnung von 3,40 Meter in der Höhe und 3,60 Meter in der Breite.
Nach Worten des Künstlers Rainer Ern steht der Mühlenkörper für das Land, die Region, den Standort und kann nach landschaftlichen Bezügen, Sehenswürdigkeiten und regionalen Besonderheiten individuell gestaltet werden. Die Flügel aus dynamischer Form stehen für aufstrebende, positive Entwicklung. Die gewählte Vorlage des Regenbogens soll Optimismus, Dynamik und Offenheit ausdrücken.
Die Wahl der künstlerischen Mittel bei den »Paten« ist frei, die Form des Objektes darf aber - auch in Teilen - nicht verändert werden. Das Kunstobjekt als simple Werbeplattform oder Litfaßsäule zu nutzen, würde dem Anspruch des Gesamtobjektes, mit dem sich die Region profilieren möchte nicht gerecht werden. Das »Regionale Symbol« ist von Form und Proportionen her ein Blickfang und bietet sich deshalb auch für eine repräsentative Positionierung mit entsprechenden Platzbedarf (etwa neun Quadratmer) an. Gewünscht werden gut frequentierte Standorte, zum Beispiel an Durchgangsstraßen und auf öffentlichen Plätzen.
Landrat Wlhelm Krömer dankte besonders dem IGS-Vorsitzenden Christoph Barre, der zusammen mit den Vorstandsmitgliedern die Chance erkannt habe, mit diesem Projekt nicht nur Standortmarketing zu betreiben, sondern auch eine Bekenntnis zum Standort auszudrücken.
Der Kreis habe sich gern eingebunden in die Umsetzung des Vorhaben. Jetzt gelte es, möglichst viele »Paten« (Organisationen, Institutionen und kommunale Körperschaften aus der Region) zu finden, die dafür sorgten, dass diese Symbole zukünftig den Mühlenkreis zieren und für die Region werben.
Im Rahmen des nächsten LandArt-Festivals im Sommer 2006 sollen Bürger des Mühlenkreises, wie Krömer ankündigte, das schönste und originellste »Regionale Symbol« wählen. Dafür sei geplant, eine Dokumentation mit der Darstellung aller Objekt und Standorte und der beteiligten Künstler vorzubereiten.

Artikel vom 05.09.2005