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Bund und Land fördern Holz-Heizung

Sechste Folge der WB-Serie »Heizen mit Holz« - Forstamt ist Anlaufstelle für Anträge

Altkreis Halle (WB). Wer in diesen Tagen Heizöl bestellen muss, weil seine Vorräte fast aufgebraucht sind, der rauft sich die Haare. So teuer war es noch nie. Immer mehr Hausbesitzer liebäugeln deshalb mit dem Umstieg auf eine preisgünstigere Energie. »Heizen mit Holz«, die Serie im WB, verrät heute, wie man an staatliche Zuschüsse kommt.

Oberforstrat Willi Stock vom Forstamt Bielefeld kennt praktisch jede Holzpellets-Heizung im Altkreis Halle persönlich. Denn den letzten Stempel unter die Akte mit den öffentlichen Fördermitteln gibt es erst, wenn sich der Fachmann persönlich und vor Ort davon überzeugt hat, dass auch wirklich das eingebaut worden ist, was auf der Rechnung steht. Die Bürokratie fordert da ihr Recht ein.
Noch vor zwei Jahren waren die Töpfe, aus denen Pellets- oder Hackschnitzel-Heizungen gefördert wurden, gut gefüllt. Da gibt es ein Programm nach der Holzabsatz-Förderrichtlinie (Hafö) des Landes Nordrhein-Westfalen, ein weiteres vom Bundesumweltministerium sowie die Möglichkeit, zinsgünstige Kredite über die bundeseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zu bekommen. Die hier zur Verfügung stehenden Geldmittel sind auch die gleichen geblieben. Die Zahl der Antragsteller aber ist sprunghaft gestiegen.
Das HaFö-Programm etwa läuft seit drei Jahren und verzeichnete bis Ende 2004 insgesamt 100 Anträge. Diese Zahl war in 2005 schon Anfang Juli erreicht. »Wir haben nichts mehr«, kann Willi Stock, der beim Forstamt die Anträge verwaltet, Interessenten zur Zeit nur auf das kommende Jahr vertrösten. Bis Ende 2006 sind die Mittel noch garantiert, weil auch die EU beteiligt ist. Und sie fallen auch nicht unter die Haushaltssperre des Landes, bewilligte Gelder werden also auch ausgezahlt.
Ausgeglichen werden soll mit den Fördermitteln der - noch vorhandene - Preisunterschied zwischen Öl- oder Gasheizungen gegenüber Pelletsheizungen. Aus dem Hafö-Programm gibt es für Pellet-Kaminöfen einen Zuschuss von 1000 Euro, für automatisch beschickte Heizkessel 1500 Euro. Hackschnitzel-Heizungen werden ab einer Leistung von 50 Kilowatt gefördert. Zuständig hier ist das Forstamt Bielefeld (Willi Stock, % 05 21/96 483-0).
Zusätzlich kann man auch die Bundesmittel in Höhe von 1700 Euro in Anspruch nehmen, ebenfalls für Pellet-Kaminöfen sowie für Pellet- und Hackschnitzel-Heizungen. Ansprechpartner hier ist das Bundesamt für Wirtschaft- und Ausfuhrkontrolle (BafA) in Eschborn, % 0 61 96/9 08-6 25. Mittel der KfW werden über Banken und Sparkassen vermittelt, nähere Infos gibt es auch im Internet unter www.kfw-foerderbank.de/.
Wer die Mittel des Landes in Anspruch nehmen will, muss sich allerdings in Geduld üben. Man darf nicht anfangen, ehe man nicht den Bewilligungsbescheid auf dem Tisch hat. Schon die Auftragsvergabe gilt als Beginn der Arbeiten und wäre förderschädlich. In dringenden Fällen - wenn die alte Heizung gerade schrottreif geworden ist - kann mann einen vorzeitigen Beginn beim Forstamt beantragen. Willi Stock: »Das ist aber keine Garantie, dass man das Geld auch bekommt.«

Artikel vom 02.09.2005