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Polizei lernt voneinander

Delegation aus Tiszakècske zu Gast im Lübbecker Land


Lübbecke (wm). Seit 16 Jahren bereits besteht die Städtepartnerschaft zwischen Lübbecke und Tiszakècske in Ungarn. 2004 »klinkte« sich die Polizei ein -Êim vergangenen Jahr trafen sich erstmals Beamte aus beiden Ländern. Nach Besuch und Gegenbesuch sind derzeit fünf Polizeibeamte und drei Angestellte sowie ein Ehepaar, das sich in besonderem Maße für die Partnerschaft zwischen beiden Kommunen eingesetzt hat, zu Gast in Lübbecke. Dabei stehen auch Besuche in anderen Städten des Mühlenkreises, der Heeresfliegerschule in Bückeburg und natürlich auch des größten Volksfestes in OWL, des Blasheimer Marktes, auf dem Programm.
Geleitet wird die Delegation vom Dienststellenleiter aus Tiszakècske, Major Bèla Kovàcs (37). Er ist Chef von 37 Beamten in der 12 000 Einwohner zählenden ungarischen Kleinstadt; seine Frau Andrea begleitet ihn. Dabei sind weiter der stellvertretende Dienststellenleiter Attila Bèkèsi sowie Pàl Kakulya, Ferenc Hangyàsi und Làszlo Dòka sowie seine Frau Maria. Ebenfalls zur Delegation gehört Piroska Toth, Ehefrau des Leiters der Kriminalpolizei und selbst »Reg.-Angest.« bei der Polizei.
Gyula Molnar, Lübbecker Bürger, begleitet beide Delegationen als Dolmetscher, wobei auf Lübbecker Seite die Beamten Ralf Gehling, Rolf Bante, Klaus Torno, Burghard Cording, Wilfried Magnus und Jürgen Rennegarbe dazu gehören. Sie freuen sich schon jetzt auf ein Wiedersehen, denn vom 19. September an ist eine deutsche Delegation für eine Woche zu Gast in Tiszakècske.
Jürgen Rennegarbe warnte vor Überheblichkeit bei der Beurteilung der Polizeiarbeit in Ungarn. Dort sei man technisch auf dem Stand, der auch hierzulande herrsche. Und Recht und Ordnung würden konsequenter als hier umgesetzt. So seien tägliche »Betreuungsbesuche« von Dauerstraftätern an der Tagesordnung, und wer häufiger auffalle - das könne durchaus schon bei der zweiten Straftat sein -, müsse mit Gefängnisstrafen rechnen. Trotzdem gebe es in Ungarn im Vergleich zur Bevölkerungszahl weitaus weniger Häftlinge als hier.

Artikel vom 02.09.2005