02.09.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Eichen im Park
sollen weichen

Villa-Renovierung ist in vollem Gange

Von Melanie Suhr (Text und Foto)
Versmold (WB). Rund um die Villa im Stadtpark wird es heute laut. Aber nicht wegen der Bauarbeiten an dem denkmalgeschützten Gebäude, die bereits in vollem Gange sind, sondern weil fünf Eichen gefällt werden müssen, die sich gegenseitig den knappen Lebensraum wegnehmen.

»Normalerweise werden diese regelmäßig anfallenden Auslichtungsarbeiten in den Wintermonaten durchgeführt, wenn die Bäume nicht im Wachstum sind«, informierte Bauamtsleiter Hartmut Lüdeling gestern im Gespräch mit dem VERSMOLDER ANZEIGER. »Aber wenn der Umbau der Villa erst richtig losgeht, kämen wir nur noch schwer an diese Bäume heran.« Betonen möchten Lüdeling und Umweltberater Norbert Wichmann, dass die Fällung der Bäume nur sekundär etwas mit der Villa zu tun hat. »Wir hatten die Eichen schon lange im Visier, jetzt ist die beste Gelegenheit, den Baumbestand an dieser Stelle zu mindern«, sagte Wichmann. Denn durch den engen Wuchs ist die Standsicherheit nicht mehr gewährleistet, einige der Bäume könnten umfallen.
Mitten unter den Eichen, die das Gelände rund um die Villa im Stadtpark säumen, befindet sich auch eine 25 Meter hohe Blutbuche, die den Rathaus-Mitarbeitern besondere Sorgen bereitet. »Der Baum ist schon leicht beschädigt und die anderem nehmen ihm Licht und Luft zum Leben«, bedauert Hartmut Lüdeling. Die Reinert-Stiftung hat bereits zugesichert, die Erhaltung der Blutbuche zu unterstützen. Das Fällen der fünf nicht mehr ganz vitalen Bäume ist der erste Schritt, damit sich die Buche und andere Bäume erholen können.
Die Laubbäume, die erhalten werden sollen, wurden von der Stadt bereits speziell geschützt, damit sie bei den Bauarbeiten nicht beschädigt werden. Stämme wurden mit Latten ummantelt, die Buche erhielt eigens einen Bauzaun.
Unterdessen haben in der Villa die Entkernungsarbeiten begonnen. Ulrich Brand von der Firma Freßmann: »Hier ist einiges zu tun.« Auch die Aufträge für den Zimmerer, den Dachdecker und eine Heizungs- und Sanitärfirma sind bereits vergeben. »Derzeit erstellt Maler Harald Janböke ein Gutachten, wie aufwändig die Fassadenarbeiten werden«, sagt Lüdeling, das Fenster und Fassade in einem zweiten Schritt in Angriff genommen werden. Ende März 2006, hofft der Bauamtsleiter, sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.

Artikel vom 02.09.2005