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Die Entscheidung fiel schnell

Haas »packt« Schüttler schon im ersten Satz - Grönefelds Bestmarke

New York (dpa). Als Thomas Haas am Ende alles gelang, konnte Rainer Schüttler nur noch schmunzeln. »Es ist traurig, aber wahr«, sagte der Korbacher nach der Demontage im Prestige-Duell mit seinem Freund und Daviscup-Partner, der sich beim 7:6 (7:5), 6:2, 6:0-Erfolg in einen Tennis-Rausch spielte.
Mit Schüttler ist auch Björn Phau ist in der zweiten Runde ausgeschieden. Der im Junior-Team von Boris Becker groß gewordene Münchener unterlag dem Finnen Jarkko Nieminen mit 2:6, 4:6, 7:5, 4:6. Überraschend kam das Aus für Carlos Moya aus Spanien, der gegen den Italiener Davide Sanguinetti mit 6:3, 1:6, 2:6, 4:6 verlor. Der 26-jährige Thailänder Paradorn Srichaphan schlug den an Nummer sechs gesetzten Russen Nikolay Davydenko mit 6:4, 7:5 und 6:3.
Für die deutsche Tennisspielerin Julia Schruff war in der dritten Runde des Damen-Einzelwettbewerbs der US Open Endstation. Die 23-Jährige scheiterte am Freitag in Flushing Meadows in zwei Sätzen an der topgesetzten Russin Maria Sharapova mit 2:6 und 4:6.
»Wir wussten beide, wie wichtig der erste Satz ist«, gestand der in New York nur anfänglich von Selbstzweifeln geplagte Haas, der nach dem glücklichen Verlauf des Tiebreaks aber nicht mehr aufzuhalten war. Gegen den Amerikaner Robby Ginepri, den er in drei Vergleichen bislang drei Mal geschlagen hat, winkt dem Hamburger nun sogar der Sprung ins Achtelfinale der US Open.
Die Freunde lieferten sich einen offenen Schlagabtausch. Das Pendel schlug mal nach hier und mal nach dort aus - bis zum 5:5 im Tiebreak. Mit einem Return auf die Grundlinie holte sich Haas den ersten Satzball, den er mit eigenem Aufschlag verwandelte. Von nun an konnte der von einer schlimmen Erkältung genesene, aber körperlich noch weit von seiner Bestform entfernte Schüttler nicht mehr dagegen halten.
Haas' Pläne, Teamchef Patrik Kühnen als Privattrainer zu engagieren, sind derweil erst einmal vom Tisch. »Ich habe Tommy klar gemacht, dass das so einfach nicht geht«, sagte Kühnen. Auch Haas ruderte zurück: »Ich habe Patrik nur gefragt, ob er sich eine Zusammenarbeit vorstellen kann. Wie das mit dem Vertrag beim DTB ist, und wie oft er mitreisen kann.«
Anna-Lena Grönefeld hat mit dem Erreichen der dritten Runde eine persönliche Bestmarke aufgestellt. »Sie hat sich durchgekämpft«, sagte Fedcup-Chefin Barbara Rittner nach dem äußerst mühevollen 3:6, 6:3, 6:4 über die Französin Virginie Razzano, für den die 20-Jährige mehr als zwei Stunden kämpfen musste. Nun will sie gegen Amelie Mauresmo eine Rechnung begleichen. Vor einer Woche in New Haven kassierte sie gegen die Französin eine bittere Niederlage. Aber das kann auch etwas Gutes haben, wie Rittner erklärte: »Jetzt weiß sie, wie sie gegen Amelie spielen muss.«

Artikel vom 03.09.2005