03.09.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

»Die WM-Quali ist wichtiger«

Erst Burkina Faso, dann Bremen: Armine Sibusiso Zuma ist gefordert

Bielefeld (WB). Er macht Schritte wie ein Dreispringer. Er ist geschmeidig und kraftvoll, schnell und zielorientiert: Sibusiso »Zuma, der Puma«. Arminias Raubkatze - eine Augenweide. Zumas Traum ist die Teilnahme an der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland. Samstag bestreitet der Südafrikaner ein Qualifikationsspiel in Burkina Faso, kommenden Mittwoch eine Freundschaftspartie in Bremen gegen Deutschland. Sportredakteur Dirk Schuster traf Sibusiso Zuma zum Interview.
Gibt Arminia ein Gesicht: Sibusiso Zuma.
Mister Zuma, vor Ihnen liegen zwei Höhepunkte. Welches Spiel bedeutet Ihnen mehr: das in Ouagadougou oder das in Bremen?Sibusiso Zuma: Das sind wirklich zwei tolle Spiele in den nächsten Tagen. Aber eindeutig ist das Qualifikationsspiel Sonntag wichtiger. Wir müssen gewinnen, da gibt es keine Diskussionen.

Südafrika kann die WM-Teilnahme nicht mehr aus eigener Kraft schaffen. Wie optimistisch sind Sie, dass es dennoch klappt?Zuma: Es besteht noch eine reelle Chance. Aber die Bedingungen in Burkina Faso sind extrem. Es ist unglaublich heiß, noch viel heißer als in Südafrika. Zum Glück spielen wir abends.

Für Ihren ärgsten Widersacher, Tabellenführer Ghana, ist Ihr Mannschaftskamerad bei Arminia, Isaac Boakye, Sonntag gegen Uganda am Ball. Nur der Gruppenerste qualifiziert sich für das Turnier 2006. Sie und Boakye pflegen ein kameradschaftliches Verhältnis. Wird das so bleiben?Zuma (lacht): Ja, natürlich bleibt das so. Diese Konstellation ist brisant, aber Isaac und ich spaßen viel darüber. Solche Zufälle birgt der Fußball eben, das ist das Schöne an ihm. Ich bin jedenfalls glücklich, in Bielefeld mit Isaac spielen zu können.

Gesetzt den Fall, Südafrika verpasst die Qualifikation: Würde Zuma, der Puma einen neuen Anlauf zur nächsten WM 2010 in Südafrika nehmen?Zuma: Dann wäre ich 35. Ich glaube nicht, dass ich noch eine Chance hätte. Das sehe ich ganz realistisch. Sollte es dennoch klappen, wäre das fantastisch. So oder so kann sich die Welt schon auf ein tolles Turnier freuen. Südafrika ist ein wundervolles Land.

Ihre Heimat ist Durban, genau wie die von Delron Buckley. Bielefelds Fans bedauern, dass sie das Durban-Duo Zuma/Buckley nicht gemeinsam für Bielefeld am Ball sehen. Zuma: Das bedaure ich auch. Eigentlich wollten wir beide gemeinsam auf Arminias Außenbahnen Gas geben.

Stehen Sie in Kontakt zu Delron?Zuma: Ja, wir telefonieren alle paar Wochen miteinander. Delron und ich kennen uns schon lange, wir verstehen uns prima.

Delron Buckley war verletzt, ist erst vor kurzem wieder ins Training eingestiegen. Besteht eine Chance, dass die deutschen Fans in Bremen das Bundesliga-Duo wenigstens gemeinsam in der Nationalmannschaft bewundern können?Zuma: Ob Delron schon wieder dabei sein kann, weiß ich leider nicht. Aber ich denke schon, dass ich spielen werde.

Südafrika hat gegen Deutschland eine negative Bilanz. Zwei Spiele, ein Remis, eine Niederlage, 0:3 Tore. Wird diese Bilanz Mittwoch aufgebessert?Zuma: Das wäre schön, aber es wird ein ganz schweres Spiel. Wir hoffen natürlich, Deutschland das Leben schwer machen zu können.

Zuletzt gab's für Südafrika eine überraschend deutliche 1:4-Niederlage in Island. Woran lag's?Zuma: Das Ergebnis war zu deutlich ausgefallen. Wir hatten gut begonnen, aber über die gesamte Spieldauer zwei schwer wiegende Ausfälle nicht kompensieren können. Unter anderem den von Delron Buckley.

Ein Puma in Nike-Schuhen: Wie kann das sein, Mister Zuma? Zuma: Wir haben bei Arminia Bielefeld die freie Schuhwahl. Ich bevorzuge eben Nike.

Artikel vom 03.09.2005