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Altenheim entsteht bis 2006

Diakonisches Werk errichtet 80-Betten-Haus in Eidinghausen

Bad Oeynhausen-Eidinghausen (cb). Das Diakonische Werk im Kirchenkreis Vlotho baut im Herzen von Eidinghausen. In einem Jahr Bauzeit soll östlich von Kindergarten und Gemeindezentrum ein Altenheim mit rund 80 Betten entstehen. Das Investitionsvolumen, von dem auch das heimische Handwerk profitieren soll, liegt bei 6,2 Millionen Euro.

»Der Wunsch nach einem Altenheim in Bad Oeynhausen, nördlich der Werre gelegen, ist immer wieder auch in der täglichen Arbeit an uns herangetragen worden«, sagte dem WESTFALEN-BLATT Kerstin Hensel. Die 39-Jährige steht an der Spitze des Vorstandes beim Diakonischen Werk und begleitet das Projekt federführend. Ob Haus-Notruf-System, Essen auf Rädern, ambulante Pflege oder die Beratung bei Erkrankungen im Alter: Das Diakonische Werk mit seinen rund 170 Mitarbeitern ist im Bereich der Betreuung alter Menschen vielfältig aktiv. Hensel: »Es ist ideal, wenn sich Unternehmensstrategie und der Wunsch aus der Bevölkerung decken. Das ist beim Altenheim in Eidinghausen so«.
In seiner Sitzung vor der Sommerpause hat der Stadtrat die letzten planungsrechtlichen Weichen gestellt, so dass Anfang August mit dem Bodenaushub auf dem Grundstück nördlich des alten Postweges begonnen werden konnte. Das Gebäude in zweigeschossiger Bauweise soll durch Wegverbindungen zum Kindergarten und dem Gemeindezentrum in die Dorfstruktur eingebunden werden. »Hier werden enge Kontakte geschaffen. Das Haus wird ein offenes sein, für alle Generationen«, ist Hensel überzeugt, dass Gruppen aus Kindergarten und Kirchengemeinde immer wieder den Weg ins neue Altenheim finden werden. Das sei auch Wunsch der Eidinghausener Gemeinde.
Das Einzugsgebiet der Stationären Pflegeeinrichtung wird auf die Stadtteile Eidinghausen, Dehme, Werste, Volmerdingsen, Bergkirchen sowie angrenzenden Gemeinden erstrecken. »Schon jetzt sind die Namen von 20 Interessenten vermerkt«, freut sich Hensel. Mit seinem Konzept für das Haus will das Diakonische Werk auch den Zielen des neuen Landespflegegesetzes gerecht werden. Es sieht überschaubare und stadtteilbezogene Formen der Altenpflege unter Einbeziehung von bürgerschaftlichem Engagement und der Berücksichtigung sozialer Bindungen der Pflegebedürftigen vor. Dazu gehört auch, dass die neuen Bewohner vieles aus ihrer gewohnten Umgebung für die Ausstattung ihres Einzelzimmers mitbringen können. »Bett, Stehlampe, Vitrine oder die Kommode, vieles ist möglich«, verspricht Hensel. Für rund 30 Menschen wird das Altenheim mit der Eröffnung im August 2006 neuer Arbeitsplatz sein. »Die leitende Stelle soll jedoch schon bis Jahresende besetzt sein, um die Frau oder den Mann an der Spitze in die weitere Detailplanung rechtzeitig einbeziehen zu können.« Zudem werden Arbeitsplätze für Gesundheits- und Krankenpfleger, Altenpflege-Helfer, Hauswirtschafter oder etwa die Hausmeistertätigkeit entstehen.
Das Gefühl, im Altenheim ein neues Zuhause gefunden zu haben, soll auch durch Wohngruppen mit 13 bis 18 Personen gefördert werden. »Die Senioren werden in den Gruppen über eine Küche verfügen, so dass die Möglichkeit besteht, sich neben dem Angebot der zentralen Versorgung selbst Mahlzeiten zuzubereiten und sie im Wohnbereich einzunehmen«.
Bei der Innengestaltung werden warme und mediterrane Töne herrschen. Gleiches gilt für die Fassade, die in einem Sandton gestaltet werden soll. Hensel: »Klinker sind heutzutage nicht mehr bezahlbar«. Das Umfeld des Gebäudes soll ein großer Garten prägen, der für die mobileren Bewohner auch über eine Terrasse gut zu erreichen sein wird. Hensel: »Von ihren Zimmer aus sollen die Bewohner den Blick in Richtung Wiehengebirge genießen«.

Artikel vom 02.09.2005