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Billy Reina zieht weiter

Arminia: Gastspiel des Ex ist beendet - Leon will bleiben

Von Dirk Schuster
Bielefeld (WB). Der Transfer von Radim Kucera war Arminia Bielefelds letzter in diesem Sommer. Heute endet die Transferfrist, »wir werden niemanden mehr unter Vertrag nehmen«, sagt Sportchef Reinhard Saftig. Giuseppe Reina hat inzwischen seine Zelte auf dem Trainingsgelände an der Hagemann-Straße abgebrochen.
Haarige Situation: Diego Leon hat's schwer.

Nach Ansicht von Reina-Berater Thorsten Weck habe Arminia Zeit genug gehabt, sich über die Verpflichtung des Ex-Angreifers von Hertha BSC einig zu werden. Weil Weck aber nicht das Gefühl habe, dass diese Einigung erzielt werden könne, suche Reina sein Glück nun woanders. Famagusta aus Zyperns erster Liga und ein deutscher Zweitligist sollen angefragt haben. Weck wird die Angebote prüfen, »Billy braucht aber ganz sicher nirgends ein Probetraining zu absolvieren«.
Seit dem 17. August war der 33-Jährige regelmäßig zu den Arminia-Übungseinheiten erschienen. Weck: »Billy ist auch dankbar dafür, dass er sich in Bielefeld fitmachen konnte. Aber es ist genug Zeit vergangen.«
Dass DSC-Trainer Thomas von Heesen Reina gern in seinem Kader gehabt hätte, steht außer Zweifel. Nun ist eine Rückkehr des Ex an die alte Wirkungsstätte jedoch erst einmal in weite Ferne gerückt. Weil Reina jedoch arbeitslos ist, stünde einer Verpflichtung auch nach Ablauf der Transferfrist nichts im Weg. Wenn es dann nicht zu spät ist.
Dass Bielefeld den technisch beschlagenen Offensivmann durchaus brauchen kann und im Angriff Bedarf besteht, hat die Partie gegen Mainz gezeigt. Arminia erspielte sich keine Torchance, profitierte beim 2:0 fast ausschließlich von Krupnikovics Nervenstärke bei den Strafstößen.
Oder hätte der DSC zuerst Diego Leon von der Gehaltsliste kriegen müssen, um Reina zu bekommen? Reinhard Saftig: »Nein, das ist zu einfach gedacht. Leon zählt nicht zu unseren Spitzenverdienern.« Zwar hätte Arminia Leon gehen lassen, doch der Spanier (Vertrag bis Juni 2006) hat inzwischen deutlich gemacht, sich in Bielefeld durchbeißen zu wollen. »Das ist sein gutes Recht«, kommentierte Saftig, auch wenn der Sportchef überzeugt ist: »Ob im offensiven Mittelfeld oder im Angriff: Er wird immer den Kürzeren ziehen.« Mangelnde Einsatzbereitschaft, so Saftig, wolle er dem 21-Jährigen aber nicht unterstellen, »im Gegenteil, manchmal habe ich das Gefühl, er will sogar zu viel«. Im Training wirkt der Ex-Madrilene keineswegs so, als hätte er sich innerlich schon von Arminia verabschiedet. Unter Uwe Rapolder hatte Leon vergangene Serie immerhin zehn Einsätze bekommen.

Artikel vom 31.08.2005