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Verbundenheit
zum Standort

Harting feiert 60. Geburtstag

Espelkamp (WB). Am 1. September feiert das Familienunternehmen Harting seinen 60. Geburtstag (wir berichteten). Seit der Gründung 1945 hat sich das Unternehmen zur weltweit tätigen Harting-Technologiegruppe weiterentwickelt.
Unternehmensgründer Wilhelm Harting.
Anlässlich des 60. Geburtstags wird am Samstag, 3. September, in der Thomaskirche ein Festkonzert mit Andacht stattfinden. Im Anschluss daran gibt es die Gelegenheit zu einem Imbiss auf dem Werksgelände.
In einer 100 Quadratmeter großen Halle in einer Mindener Reparaturwerkstatt gründeten Wilhelm und Marie Harting am 1. September 1945 die Firma »Wilhelm Harting Mechanische Werkstätten«. Zunächst bestand das Produktionsprogramm aus Sparlampen, Kochplatten und Bügeleisen. Einige Jahre nach der Gründung benötigte das Unternehmen mehr Platz - und zog 1950 in die Flüchtlingssiedlung Espelkamp um.
Zum 50-jährigen Bestehen von Harting 1995 hatte sich ein besonderer Ehrengast in den nördlichsten Zipfel Nordrhein-Westfalens begeben. Johannes Rau, der damalige Ministerpräsident und spätere Bundespräsident, gratulierte zum Unternehmensgeburtstag. Er hob in seiner Rede besonders die Bedeutung des Mittelstandes für die Wirtschaft in NRW hervor. Der damalige Regierungspräsident Walter Stich beschrieb den Firmenumzug nach Espelkamp in seinem Grußwort folgendermaßen: »Als es in Minden zu eng wurde, ging man nach Espelkamp, den Ort, der noch gar keiner war, aber nicht zuletzt durch Harting zum weltweit bekannten Symbol der gelungenen Integration von Flüchtlingen und Vertriebenen wurde.« Die Verbundenheit zu Espelkamp pflegten bereits Wilhelm und Marie Harting von Anfang an. Wilhelm Harting gründete unter anderem den ersten Tennisverein Espelkamps. Die Unternehmensgründer lebten und pflegten des Weiteren von Beginn an ein hohes Maß an sozialer Verantwortung für ihre Mitarbeiter. Die zweite Generation an der Spitze des Familienunternehmens, Dietmar und Margrit Harting, dehnte ihr ehrenamtliches Engagement auf kulturelle, wirtschaftliche und politische Bereiche aus.
Die Unternehmerfamilie Harting blieb in der 60 Jahre währenden Firmen- und Familiengeschichte nicht von Schicksalsschlägen verschont. Nach dem stetig wachsenden Unternehmenserfolg in den 50er Jahren mit einer wachsenden Produktpalette traf die Familie der frühe Tod von Wilhelm Harting im Frühjahr 1962 hart. Marie Harting führte das Unternehmen bis zum Einstieg ihres Sohnes Dietmar 1967 allein weiter. Ab 1969 verstärkte der zweite Sohn Jürgen die Geschäftsführung. Dieser kam bei einem Unfall 1973 ums Leben. Firmengründerin Marie Harting leitete an der Seite von Dietmar Harting bis 1987 die Geschicke des Unternehmens. Im März 1987 übernahm Margrit Harting ihre Aufgabe als Geschäftsführende Gesellschafterin. Marie Harting verstarb 1989.

Artikel vom 30.08.2005