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Boxerleben - knallhart erzählt

Ron Howard verfilmt »Das Comeback« mit Russel Crowe


»Das Comeback« setzt einen neuen Maßstab für Boxfilme. Star-Regisseur Ron Howard verfilmte die wahre Geschichte des Boxers Jim Braddock, der in der Weltwirtschaftskrise der 30er Jahre ganz unten landete und sich zäh zurück an die Spitze kämpfte, mit atemberaubenden Ringkämpfen. Er schafft es, die Geschichte einer vergessenen US-Legende ergreifend, aber ohne Kitsch und patriotischen Schmalz zu erzählen.
»Gladiator« Russel Crowe stellte sich für die Rolle einem harten Training und glänzt im Ring und auch als Mensch Jim Braddock. Der war Ende der 20er Jahre einmal ein vielversprechender Boxer, doch dann brach er sich seine gefürchtete rechte Hand. Niederlagen folgten, am Ende verlor er seine Lizenz und landete mit seiner Frau - gespielt von Renée Zellweger - und drei Kindern in einem Kellerloch, während ringsherum die große Depression Millionen ebenfalls in die Armut stürzte. Jim schlug sich als Arbeiter in den Docks durch, trotzdem reichte das Geld oft nicht einmal für Milch oder Strom.
Als sein alter Manager ihm nach Jahren außerhalb des Rings den Kampf gegen einen möglichen Anwärter auf den Weltmeistertitel vorschlug, sagte Braddock sofort zu - und gewann zur allgemeinen Überraschung. Es folgte eine umjubelte Serie von Siegen, die Braddock keine andere Wahl ließ, als sich schließlich im Juni 1935 dem amtierenden Champion Max Baer zu stellen.
Es sind vor allem die großartig choreografierten und meisterhaft geschnittenen Boxkämpfe, die »Das Comeback« zu einem Kino-Erlebnis machen. Während bei dem letzten erfolgreichen Boxfilm »Million Dollar Baby« mit Hilary Swank und Clint Eastwood eher das Menschliche, die Gefühle der Protagonisten, im Vordergrund stand, richtet Howard seinen Focus stärker auf die Boxkunst. Der Rhythmus, die schnelle Bewegung, die Schläge, die mit einem Knall im Gesicht explodieren - alles ist perfekt gefilmt. Dazu fallen die nach alter Manier in vielen Nahaufnahmen gezeigten Gesichter von Crowe und Zellweger auf, die viele Emotionen vermitteln. Cineplex/Kinoplex.de

Artikel vom 08.09.2005