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Noch »Spielraum« lassen

Infoabend zum Thema Flächennutzungsplan - Entwurf liegt aus

Lübbecke (jug). Was ist ein Flächennutzungsplan? Welche Ziele verfolgt er, und warum stellt die Stadt Lübbecke einen neuen Plan auf? Fragen, auf die Thomas Aufleger von der zuständigen NWP-Planungsgesellschaft am Montagabend Antwort gab. Die Stadt Lübbecke hatte zu diesem Zweck zu einer öffentlichen Infoveranstaltung ins Rathaus eingeladen.
Thomas Aufleger informierte am Montagabend zum Thema Flächennutzungsplan. Foto: Julia Graf
Der Flächennutzungsplan (FNP) für die Stadt Lübbecke aus dem Jahr 1976 sei bereits ein »altes Schätzchen«, eine Neuauflage aufgrund veränderter Rahmenbedingungen daher unbedingt erforderlich, so Aufleger. (s. dazu auch ausführlichen Bericht in der LK vom 2. August.)
Anhand der Prognosen der Bezirksregierung Detmold habe die Stadt Lübbecke bis zum Jahr 2015 eine positive Bevölkerungsentwicklung von plus 6,2 Prozent zu erwarten, bis zum Jahr 2020 eine Bevölkerungszunahme um 8,5 Prozent, was einen Zuwachs von 2 150 Einwohnern bedeute. Eine heutzutage eher seltene Entwicklung für eine Gemeinde, woraus ein entsprechender Flächenbedarf für die verschiedenen Nutzungsansprüche erwachse.
Für das Hauptzentrum mit Lübbecke, Gehlenbeck und Eilhausen zum Beispiel sei entsprechend der Prognosen beim Thema Wohnbaufläche ein Fehlbedarf an Flächen von insgesamt 60 Hektar ermittelt worden. Gleichwohl sei man auch in der zuständigen fraktionsübergreifenden Arbeitsgruppe zu dem Ergebnis gekommen, hier »Spielraum« zu lassen und diesen ermittelten Bedarf nicht vollständig auszuschöpfen.
Konkret sind im Vorentwurf des Flächennutzungsplanes als neue Entwicklungsflächen für Wohnen z.B. der Bereich südlich des Rampenweges, eine Ergänzung der Bebauung südlich der Kreisbahnstraße zwischen L 771 im Osten und Eickelmannsbach im Westen sowie die Erweiterung des Baugebietes südlich des Hamkerweges benannt. Bei dieser letztgenannten Erweiterung werde aber nicht die gesamte Fläche des derzeit landwirtschaftlich genutzten Bereichs berücksichtigt, so Aufleger mit Blick auf einen von mehreren möglichen Standorten für ein späteres Kombibad in Lübbecke, die im Gespräch seien.
Für den Standort eines solchen Kombibads, erläuterte er in diesem Zusammenhang, sei grundsätzlich eine Fläche von mindestens vier Hektar erforderlich. Trotz der gewünschten Nähe zu vorhandenen Wohnsiedlungen müssten stets mögliche Störungen für die und aus der Nachbarschaft berücksichtigt werden.
Wer sich über den Vorentwurf zum Flächennutzungsplan informieren oder Anregungen, Bedenken und Wünsche äußern möchte, hat dazu noch bis 21. September Zeit. Solange liegt der Entwurf im Rathaus zu jedermanns Einsicht aus. Aus Sicht der Verwaltung hofft man, dass das komplette Verfahren bis spätestens Juli 2006 abgeschlossen ist.

Artikel vom 31.08.2005