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Stichwort
Summenpegel


Von der Bildung von Summenpegeln war häufig während des Tages in der Aula die Rede. Gemeint ist damit, dass auch Lärm-Vorbelastungen in die Berechnungen einbezogen werden - und das ist vor allem in der Diskussion um die Lärmschutzausstattung der Straßen wichtig, die als Überführung die Autobahn queren werden. Die Gemeinde hatte die Bildung von Summenpegeln gerade im Hinblick auf die Bielefelder Straße, die durch die Anschlusstelle erheblich belasteter sein dürfte, gefordert. Aber das wiederum erlaubt das Gesetz nicht, wie Verfahrensleiter Jens Kronsbein deutlich machte. Nur beim Neubau von Straßen oder bei einer Erhöhung der Lärmwerte um drei dBA können Vorbelastungen einbezogen werden. »Die Anhebung einer Straße ist laut Gesetz aber kein Neubau«, machte Chefplaner Ulrich Windhager deutlich.
Konkret zur Bielefelder Straße: »Da kommt es zu einer wesentlichen Veränderung der Straßenführung und damit zur unbedigten Notwendigkeit für zusätzlichen Lärmschutz«, widerspricht Bürgeermeister Klaus Besser der Einschätzung der Behörde. Dass dort keine Lärmpegelerhöhung von drei dBA oder mehr erreicht werde, liege wohl nur am Neigungswinkel der Überführung, der unter fünf Prozent bliebe: »Hier muss nachgebessert werden.«
Die Forderung nach Summenpegeln wurde von mehreren Seiten unterstützt. »Ob rechtlich möglich oder nicht, das interessiert die betroffenen Bürger nicht, die den Lärm zu ertragen haben«, hielt Sabine Wienströer vom Verein zur Förderung der Umwelt und Lebensqualität den Planern entgegen.
Die Grünen und die GNU stellten sogar den Antrag - Gesetz hin oder her - die Vorbelastung einzubeziehen. Prof. Dr. Walther Kindt forderte die Gemeinde auf, Lärmkarten zu erstellen, auf deren Grundlage der Landesbetrieb die Summenpegel dann berechnen könne: »Erst dann kann ein Eindruck entstehen, wo wieviel Lärm entsteht und wo er medizinisch bedenklich ist.« Es stelle sich aber auch die Frage, ob die Autobahn auf dieser Trasse überhaupt vertretbar sei, sagte er im Hinblick auf einen Grundsatz des Bundesrechnungshofes, Lärmschutz durch geeignete Trassenführung zu betreiben - fast schon ein Vorgriff auf Montag.
lDie Trassenwahl steht heute an. Von 10 Uhr an geht es in der Aula mit Fragen nach dem Linienbestimmungsverfahren, der Trassenfindung und der Abschnittsbildung weiter.

Artikel vom 29.08.2005