29.08.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Mehr Arbeit ist zumutbar

Ministerpräsident Oettinger beim CDU-Frühschoppen


Enger/Herford (pjs). Nicht nur im »Ländle«, auch in Ostwestfalen-Lippe kennt sich Günther Oettinger bestens aus: Seine Frau habe in Bielefeld bei Windsor gearbeitet, er selbst hat vor 17 Jahren den Fachanwalt für Steuerrecht in Detmold »gemacht«, berichtete der Ministerpräsident von Baden-Württemberg mehr als 300 Zuhörern beim Politischen Frühschoppen des CDU-Kreisverbandes in Herford. Auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Dr. Reinhard Göhner legte der 51-Jährige gestern einen Zwischenstopp ein - bevor es weiter ging nach Dortmund zum Wahlkampfauftakt der Bundes-CDU.
Seinem Publikum zeigte Oettinger »Krankheitsbilder« auf, an denen die Bundesrepublik derzeit leide: »Die Wirtschaft wächst nicht mehr« lautete seine Diagnose. Jahr für Jahr falle Deutschland gegenüber den Nachbarländern weiter zurück. Als Folge nehme die Arbeitslosigkeit zu: »In jedem vierten Haushalt ist die Arbeitslosigkeit bereits angekommen, in anderen wächst die Angst, davon betroffen zu werden.« Aufgrund der Rezession steige die Staatsverschuldung weiter an: »Allein im vergangenen Jahr um 70 Mrd. Euro«, verdeutlichte Oettinger. »Wir leben über unseren Möglichkeiten, leisten uns mehr, als wir erwirtschaften.« Während die Schulden immer weiter zunähmen, sinke die Zahl der Geburten in Deutschland, verdeutlichte der Ministerpräsident die Gefahr für die sozialen Sicherungssysteme und warb dafür, Werte wie Familie und Kinder stärker ins Bewusstsein zu rücken: »Wir sind ein aussterbendes Volk - dagegen etwas zu unternehmen, ist auch eine Herausforderung.«

Artikel vom 29.08.2005