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Helmut Biermann: »Handballhochburg Spenge«


Am 21. August 1945 wurde auf Initiative des damaligen Amtsbürgermeisters Wilhelm Frentrup der Turn- und Sportverein Spenge gegründet. Erster Vorsitzender des Vereins war Heini Meyer, der den Verein allerdings genau wie sein Nachfolger Wilhelm Kirchhoff nur ein Jahr lang führte.
Besondere Bedeutung kam damals wie heute der Handballabteilung des TuS zu. »Spenge war die Handballhochburg in Westfalen«, erinnert sich Gründungsmitglied Helmut Biermann an die damalige Zeit. »Fußball hatte hier gar keine Chance.« Damals habe das Vereinsleben noch anders ausgesehen als heutzutage, schließlich waren nach dem Krieg die Ressourcen denkbar knapp. »Wir hatten zu Beginn unheimliche Schwierigkeiten mit den Fahrzeugen«. Doch solche Probleme konnten die TuSler nicht lange aufhalten, als Autoersatz diente den Spielern der Holzverbrenner einer befreundeten Firma, mit dem man gemeinsam zu den nahen Auswärtsspielen fuhr.
Schon damals war der Handballsport - der damals nicht in der Halle, sondern unter freiem Himmel ausgeübt wurde - sehr beliebt. »Als es losging, hatten wir immer etwa 1000 Zuschauer pro Spiel«, denkt Helmut Biermann gerne an die Anfänge zurück. Einer dieser Besucher war damals auch Rudolf Kniffka, heute Mitarbeiter des Kreissportbundes. »Ich war drei Jahre alt, als der TuS Spenge gegründet wurde und ich war sehr froh, dass mich die Erwachsenen später oft mit zu den Handballspielen genommen haben.«
Der große TuS-Aufschwung kam in den 50er Jahren. Die Jugend schaffte den westdeutschen Meistertitel, die Mannschaft brachte mit Rudi Ducke und »Bomber« Rieke zwei Nationalspieler hervor.
In den Jahren danach änderte sich viel. »Wir haben einen Zeitwandel mitgemacht, als es hieß, der Handball kommt in die Halle«, sieht Rudolf Kniffka die Veränderungen im Sportbereich. Auch für den TuS änderte sich einiges, an den Meistertitel kann Spenge heute nicht mehr anknüpfen. Doch noch immer steht der Handball im Verein hoch im Kurs, immerhin hat man eine Mannschaft in der zweiten Bundesliga. Und vielleicht kommt ja wieder die Zeit, in der Spenge, die Handballhochburg, wieder ihren Platz in den oberen Rängen einnimmt.

Artikel vom 29.08.2005