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Harmlose Holter
locker ver-graul-t

TuS Solbad beim 4:0 kaum gefordert

Von Gunnar Feicht (Text und Foto)
Borgholzhausen (WB). »Sechs Punkte, 6:0 Tore nach zwei Spielen - das kommt auch für mich überraschend.« Selbst Trainer Jörg Pudel ist der Traumstart von Aufsteiger TuS Solbad Ravensberg nicht ganz geheuer: Im ersten Heimspiel als Fußball-Bezirksligist war der 4:0 (1:0)-Erfolg nie gefährdet, Gegner VfB Schloß Holte allerdings auch erschreckend harmlos.

Keeper Oliver Nestmann musste in den 90 Minuten nicht einen gefährlichen Torschuss meistern. Der VfB hatte eben keinen André Graul: Solbads Stürmer war einfach nicht zu bremsen, riss wie ein klassischer Rechtsaußen mit seiner Schnelligkeit über den Flügel immer wieder die Holter Abwehr auf und bereitete drei der vier Treffer mustergültig vor. Warum VfB-Trainer Udo Stöck auf dieser Seite nicht spätestens nach 20 Minuten die Abwehr verstärkte, wird sein Geheimnis bleiben.
In der Anfangsphase versuchten sich die Platzherren mit rustikaler Gangart Respekt zu verschaffen, kamen aber spielerisch noch nicht in Schwung. »Ich hatte damit gerechnet, dass der Gegner sehr tief steht, wir wollten geduldig spielen und auf die Lücken warten. Aber vorne fehlte etwas die Bewegung und der finale Pass in die Spitze«, so Trainer Pudel.
Nach einem Abseitstor (7.) und einer Riesenchance (19.) vertrieb erst das 1:0 (32.) das Lampenfieber. Danach noch eine Schrecksekunde fast im Gegenzug, aber fortan kontrollierte Solbad vor gut 100 Premieren-Besuchern im Ravensberger Stadion Ball und Gegner. Dank der besseren Einzelspieler und des konsequenteren Zweikampfverhaltens hatten die Blau-Weißen das Geschehen in der Folgezeit fest im Griff. Die weiteren Treffer fielen zwangsläufig, und Schloß Holte war mit dem 4:0 noch gut bedient.
»Der Gegner war mindestens eine Klasse schlechter als Oelde zum Auftakt. Aber dieser Start gibt uns natürlich Selbstvertrauen«, freute sich Trainer Jörg Pudel. Vielleicht ist jetzt ja sogar morgen im vorgezogenen Kreispokalspiel gegen Oberligist DSC Arminia II etwas drin. Zumindest muss sich am kommenden Wochenende Landesliga-Absteiger TSG Harsewinkel, der nächste Solbad-Gastgeber, warm anziehen. Denn einige TuS-Akteure wie der junge Kapitän Patrick Heuer sind noch steigerungsfähig, wenn sie erst ihre Nervosität abgelegt haben.
TuS Solbad: Nestmann - Klemt, Ciftci, Frötsch - Heuer (61. Köhnen), Sreckovic, Alfano, Przondziono, Savic (75. Hokamp) - Graul (70. Patzke), Hülsmann.

Artikel vom 29.08.2005