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Die Karawane rollt und
die Kamelle fliegen

Tausende jubeln dem Mennighüffer Festumzug zu

Von Silke Schade
Löhne-Mennighüffen (LZ). Die Karawane zog durch das Dorf und alle jubelten: Tausende von Menschen säumten gestern den Straßenrand, als 80 Fahrzeuge, Gespanne und Kutschen an ihnen vorbeirollten und zeigten, dass das Leben tobt in den Mennighüffer Vereinen. Der Festumzug war der Höhepunkt der 950-Jahr-Feier am vergangenen Wochenende.

Pünktlich um 14 Uhr setzte sich auf dem Frieweg die rund ein Kilometer lange Karawane in Bewegung. Garantiert ohne Kamele, dafür mit säckeweise Kamellen an Bord. Karnevalsstimmung in Mennighüffen und das im Sommer statt im Winter. So rieselten eine Stunde später auf der Lübbecker Straße nicht die Flocken, sondern es flogen die Bonbons. Maja (5) und Joanna (4) sprangen auf, schnappten zu und füllten langsam Papas Taschen.
Die Erwachsenen erfreuten sich derweil an den bunt dekorierten, schön anzuschauenden Wagen. Die Rassegeflügelzuchtvereine fuhren ihre gackernden Hähne und Hennen spazieren, der Kleingartenverein seine schönste Fauna und Flora. Auf der Ladefläche des VfL Mennighüffen schwenkten die Nachwuchskicker Trikots, die Sänger des MGV Harmonie stimmten ein Lied nach dem anderen an.
»Bemerkenswert, wieviel Mühe sich die Vereine alle gegeben haben«, lobten Ralf und Claudia von der Marwitz. Und wurden fast übertönt von dem Hupen der vorbeituckernden Traktoren und den staunenden »Ooooh«- und »Aaaah«-Ausrufen aus der Menschenmenge.
Mittendrin im Trubel: Organisator Werner Kubin, der sein Glück kaum fassen konnte. »Die spürbare Euphorie ist ein deutliches Zeichen dafür, dass die Mennighüffer dieses Jubiläum wollten«, zeigte er sich begeistert. Besonders der Samstagabend mit 2 000 Partygästen in Spitzenzeiten habe die Erwartungen weit übertroffen. Einzig und allein die Ü-20-Party am Freitagabend sei Konkurrenzveranstaltungen in nahegelegenen Diskotheken zum Opfer gefallen. »Wir haben eine Topp-Band engagiert, mit 150 Gästen jedoch viel zu wenig Resonanz erzielt - das hat ein Loch in unsere Kasse gerissen.« Doch am Sonntag schien dieser Misserfolg in weiter Ferne. Werner Kubin ließ seinen Blick schweifen und stellte zufrieden fest: »Was für ein schöner Lohn für die monatelange Arbeit und die schlaflosen Nächte.«
l Weitere Impressionen der Jubiläumsfeier in Wort und Bild sind auf der Lokalseite drei veröffentlicht.

Artikel vom 29.08.2005