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Liebling macht sich unbeliebt

SVA bis zur Überzahl wie aus einem Guss - Kaplan mit »Doppelpack«

Von Dirk Heidemann
und Wolfgang Wotke (Fotos)
Avenwedde (WB). Es gibt Fußball-Phänomene, die nicht einmal alte Trainerhasen wie Robert Purkhart erklären können. Da spielt seine Mannschaft 25 Minuten lang wie aus einem Guss, führt 2:0 und dann wird auch noch ein gegnerischer Spieler vom Platz gestellt. Doch trotz Überzahl folgt der Bruch im Spiel, wobei wenigstens das Endergebnis versöhnlich stimmte. Nach dem 3:1 (2:0) über den TuS Jöllenbeck hat der SV Avenwedde die Maximalpunktzahl »6« auf dem Konto stehen.

»Wir haben einen Superstart in die Saison hingelegt und nach langer Zeit mal wieder gegen Jöllenbeck gewonnen. Ich glaube, dass wir für den TuS nicht mehr länger der Lieblingsgegner sind«, schmunzelte »Robby«, dem die fehlende Ordnung im Spiel seiner Mannen nach besagter 25. Minute und dem aus Avenwedder Sicht negativen Höhepunkt in der 52. Minute mit dem 1:2-Anschlusstreffer durch den eingewechselten Piet Spilker (Dennis Menn schlug nach einem langen Pass über das Leder) natürlich gar nicht gefiel: »Vermutlich waren einige zu überheblich und mussten erst mal wieder wach gerüttelt werden.«
Um so schöner das Avenwedder Spiel in der Anfangsphase, als die Hausherren die biederen Gäste beinahe schwindelig spielten. Vor allem die neu ins Team gerückten Yavuz Orhan und Nico Albersmeier entpuppten sich als echte Bereicherung. Erster Höhepunkt war jedoch ein ruhender Ball: Jöllenbecks Keeper Jan Partmann konnte den Freistoß von Malte Etienne (9.) gerade noch zur Eck abwehren. Doch nach 16 Minuten und einer sehenswerten Kombination über Jens Grundmann, Albersmeier, Mehmet Göcer und Tarik Kaplan vollstreckte der Kapitän aus der Drehung zum verdienten 1:0.
Nachdem Clemens Ludwig nach Kaplan-Flanke beinahe ein Eigentor fabriziert hätte (24.), klingelte es im Anschluss an die folgende Ecke von Etienne: Marc Geffe köpfte freistehend ein. Dann drosch Thomas Grewe in der 26. Minute trotz Abseitspfiff von Schiedsrichter Stefan Grabowski das Leder noch in Richtung SVA-Gehäuse. Pech für den Jöllenbecker: Er hatte gerade einmal fünf Minuten vorher die gelbe Karte wegen Foulspiels gesehen - nun gab's Gelb-Rot.
Die Partie gelaufen? Denkste! Avenwedde tat nicht mehr als nötig, dafür kam der TuS. Menn rettete gegen Johannes Schäffer (34.) und die Kopfballvorlage von Marcus Patsch fand in der Mitte keinen Abnehmer (37.). Jöllenbecks Trainer Dirk Palmowski setzte nun trotz Unterzahl alles auf eine Karte und wechselte zur Pause drei frische Kräfte ein. Dann der Anschlusstreffer - und kurioserweise zogen sich nun die »Jürmker« zurück. Der SVA kam zurück ins Spiel und Kaplan machte mit seinem zweiten Treffer nach Eckball von Albersmeier in der 61. Minute alles klar.
Nun war die Partie endgültig gelaufen, Geffe (68.) und der eingewechselte Benjamin Dari, der an Partmann schon vorbei war und dann das leere Tor verfehlte (76.), hätten das Ergebnis sogar noch höher schrauben können.
Nun ist alles bereit für den Derby-Schlager am kommenden Samstag (17 Uhr) beim SV Spexard, der sich durch einen 6:0-Kantersieg bei Aufsteiger Theesen aus der Mini-Krise schoss.
SV Avenwedde: Menn - Geffe, Psyk, Plutta - Etienne (74. Dari), Burger, Orhan, Albersmeier (69. Graham), Göcer - Grundmann (65. Pietrzyk), Kaplan.

Artikel vom 29.08.2005